Im Teambewerb holte Riiber als Schlussläufer Gold.

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Oberstdorf – Binnen 48 Stunden werden in Oberstdorf die Großschanzenbewerbe der Kombinierer einer Erledigung zugeführt. Die Erfahrung legt nahe, dass Jarl Magnus Riiber bald viermaliger Weltmeister sein wird – mit den beiden Titeln aus Seefeld gar sechsmaliger.

Am Donnerstag wird nach einem Sprung von der Schattenbergschanze über zehn Kilometer Langlauf entschieden, am Samstag im Teamsprint sind Duos gefordert, mit je einem Sprung und jeweils 7,5 km in der Loipe. Im Training sprang Riiber mit zweimal 133 und einmal 136 Metern gut genug, um seine Anwartschaft zumindest auf Einzelgold zu untermauern. Es würde ihn auf eine Ebene mit dem norwegischen Rekordweltmeister Bjarte Engen Vik heben.

Lamparter in Form

Auch die Österreicher machten gute Figur, so sollten wie schon im Teambewerb von der Normalschanze für den Langlauf vorlegen können. Besonders stabil auf hohem Niveau sprang Johannes Lamparter. Der Tiroler kam auf 139 und 136,5 Meter und also auf die Plätze zwei und eins, wobei der laufschwächere Japaner Ryota Yamamoto als Sieger aller anderen Durchgänge zum Abschluss nicht mehr dabei war.

"Es ist mir gut gelungen, dass ich vom Kopf her da bin", sagte Lamparter. Die Großschanze bevorzuge die guten Springer, "da werde ich schauen, dass ich mir einen Vorsprung herausspringe".

Studieren, probieren

Lukas Greiderer widmete sich nach am Vortag geschaffter interner Qualifikation Materialtests, die Weiten waren Nebensache. "Wir haben immer ein bisschen etwas zu probieren." Auch für Lukas Klapfer und Mario Seidl ging studieren, vor wirklich probieren. "Alle vier haben auf der Schanze eine gute Form und wirken sehr beständig", sagte Chefcoach Christoph Eugen, für den Lamparter und Greiderer aktuell für den Teamsprint gesetzt sind. "Ich glaube, sie haben die Chance, einmal ganz vorne dabei zu sein."

Blech als Ansporn

Das hieße bei Riiber dabei sein, der Anfang Februar 2016 in Oslo als 18-Jähriger seinen ersten Weltcupsieg gefeiert, dann aber den Herrgott einen guten Mann hatte sein lassen. Erst zwei vierte Einzelränge bei den Olympischen Spielen 2018 wirkten wie eine Initialzündung. Riiber raffte sich zu hartem Training auf. Der Österreicher Seidl war als Auftaktsieger der Saison 2018/19 der bisher letzte Weltcupführende vor Riiber. "Dieses gelbe Trikot habe ich mir daheim aufgehoben", sagte der 28-jährige Salzburger.

Riiber, zu Beginn ein besserer Springer, aber zuletzt immer öfter in der Loipe eine Klasse für sich, hat schon einen ganzen Kasten voll. Der König des Schlusssprints, wie ihn der Finne Illka Herola nennt, ist seit 50 Weltcupbewerben in Folge in Gelb, 34 Weltcupsiege stehen zu Buche. In der ewigen Bestenliste rangiert er trotz seiner Jugend damit bereits auf Rang drei. Nur der Finne Hannu Manninen (48) und der Deutsche Eric Frenzel (43) haben öfter gewonnen als Riiber, der seinen dritten Gesamtweltcup schon in der Tasche hat. (APA, lü, 4.3.2021)