Samantha Cristoforetti während ihrer ersten ISS-Mission 2014.

Foto: Esa/Nasa

Die italienische Astronautin Samantha Cristoforetti freut sich auf ihren zweiten Flug zur Internationalen Raumstation (ISS). Sie fühle Freude und Dankbarkeit, sagte sie am Mittwoch bei einer Online-Pressekonferenz der Europäischen Weltraumorganisation Esa. Die ISS sei eine Art "Zuhause fern von Zuhause", sagte Cristoforetti. "Ich bin sehr glücklich und bereit, wieder in das Training einzutauchen, mit dem ich bereits begonnen habe."

Cristoforetti soll im kommenden Jahr ins All starten – der genaue Zeitpunkt ist noch offen. Unklar ist bisher auch noch, wie lange sie im Weltraum bleiben werde – voraussichtlich etwa die sechs Monate, sagte die 43-jährige ausgebildete Kampfpilotin.

Das Training für Cristoforettis zweite Mission ist bereits angelaufen und umfasste bisher ISS-Auffrischungskurse am Europäischen Astronautenzentrum der Esa in Köln sowie im Johnson Space Center der NASA in Houston, Texas. In den kommenden Monaten soll die Raumfahrerin dann ihre Kenntnisse bezüglich der Systeme und Abläufe an Bord der ISS vertiefen und sich auf die spezifischen Experimente, die sie im Weltraum durchführen wird, vorbereiten.

Finalmente! Guter Kaffee

Bei ihrem letzten Aufenthalt auf der ISS ging Cristoforetti in die Geschichte ein: Sie trank als erster Mensch im All frisch zubereiteten Espresso. Möglich war das mithilfe einer speziell angefertigten Espresso-Maschine, die Teil eines Experiments über das Verhalten von Flüssigkeiten in der Schwerelosigkeit war. Welche Überraschungen sie für ihren nächsten Flug bereithält, wollte Cristoforetti noch nicht verraten. "Ich hab ein paar Ideen", sagte sie.

Cristoforetti erste Mission 2014 dauerte knapp 200 Tage, dann kehrte sie mit einem russischen Sojus-Raumschiff zur Erde zurück. Die in Mailand geborene Astronautin hat unter anderem in München studiert und spricht zahlreiche Sprachen – darunter auch fließend Deutsch. Bei ihrer nächsten Mission wird Cristoforetti voraussichtlich den Deutschen Matthias Maurer an Bord der ISS ablösen. Dieser soll im Herbst 2021 zum ersten Mal zur ISS starten. (red, APA, 4.3.2021)