Aceto Balsamico wird zum Zankapfel zwischen Slowenien und Italien.

Foto: Petra Eder

Rom/Brüssel – Italien geht in eine neue Runde in seinem Kampf um die Herkunft seiner Produkte. Das italienische Landwirtschaftsministerium reichte am Mittwoch bei der EU-Kommission ein Protestschreiben gegen einen Beschluss der slowenischen Regierung ein, eine "technische Norm" zu verabschieden, laut der alle mit Traubenmost gemischten Weinessige sich "Aceto Balsamico" (Balsam-Essig) nennen dürfen.

Das widerspreche dem europäischem Recht, argumentierte das Agrarministerium in Rom, das damit einen Protest der Hersteller von Balsam-Essig in Modena unterstützt. Das Konsortium zum Schutz des "Aceto Balsamico di Modena" fühlt sich angegriffen aus dem Nachbarland Slowenien.

"Wir werden alles Erdenkliche zum Schutz des Balsamico-Essig aus Modena gegen illegale Angriffe unternehmen", sagte Agrarminister Stefano Patuanelli. Das slowenische Agrarministerium erwiderte, dass das Thema Essig in der EU nicht reguliert sei. Jedes Land könne eigene Vorschriften erlassen.

Der Balsamico-Essig ist eine weltweit einzigartige Spezialität, die in der norditalienischen Provinz Modena hergestellt wird. Er wird durch die traditionelle Verarbeitung von Traubenmosten und Weinessig gewonnen, die in Holzfässern verfeinert werden und dadurch ein besonderes Aroma und Bouquet erhalten. Im Norden von Modena befinden sich eine Reihe von Herstellern und Zulieferfirmen des weltberühmten Essigs "Aceto Balsamico di Modena", die das Gütesiegel tragen dürfen. (APA, 4.3.2021)