Nicht nur Männer spielen Games, das ist klar. Aber die Szene scheint fast ein Boy's Club zu sein, denn sobald es um Videospiele geht, sind Männer die lautesten Vertreter der Branche und jene, die sich zu Wort melden. Frauen kommen – so scheint es – meist im Kontext von Sexismus und Diskriminierung vor. Besonders im Online-Gaming und in Gaming-Communitys sind Frauen von sexueller Belästigung, Ausgrenzung und sexistischen Aussagen betroffen.

Stephanie Harvey ist fünffache Weltmeisterin in "Counter Strike". Sie hat bei Ubisoft gearbeitet und erlebte in der Branche von Tag eins an sexuelle Belästigung.
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Warum ist das so? In der Gaming-Szene herrschen klischeehafte Geschlechterbilder vor: Frauen spielen ja eh nur "Sims" oder Handy-Games wie "Candy Crush" und keine richtigen Games, Frauen können sowieso nicht mit einem Controller umgehen, und selbst wenn, sind sie immer schlechter als Männer. Diese Ansichten gipfeln in extremen Formen: Frauen sind in der Gaming-Szene häufig Opfer von Shitstorms, und ihnen wird in Foren mit Vergewaltigung gedroht. Solch toxisches Verhalten zeigt sich auch, wenn Entwicklerstudios zum Beispiel Frauenfiguren nicht als vollbusige und leichtbekleidete Figur darstellen oder weibliche Charaktere implementieren – zum Beispiel in Kriegsspielen, weil das sei nicht historisch akkurat.

2016 wurden 141 weibliche First-Person-Shooter-Gamerinnen befragt, und fast 76 Prozent gaben an, beim Spielen diskriminiert worden zu sein oder verbale Belästigung erfahren zu haben. Solche Erfahrungen führen dazu, dass sich Frauen im Online-Gaming erst gar nicht als Frauen zu erkennen geben oder sich gleich ganz vom Gaming zurückziehen.

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Wurden Sie beim Online-Gaming schon mal diskriminiert oder angegriffen? Haben Sie Sexismus erlebt? Wie könnte man die Branche sensibilisieren? Tauschen Sie sich im Forum aus! (rec, 9.3.2021)