Elon Musk rief mittels Wettbewerb dazu auf, eine innovative Tunnelbohrmaschine zu entwickeln.

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Tesla-CEO, Gründer des Raumfahrtprojekts Space X und der Versuch, mit "The Boring Company" den Tunnelbau zu revolutionieren: Der US-Unternehmer Elon Musk betätigt sich in unterschiedlichsten Geschäftsbereichen, letztere Idee wird derzeit in Kalifornien getestet. Im Rahmen eines weltweit ausgeschriebenen Wettbewerbs rief Musk außerdem dazu auf, eine neuartige Tunnelbohrmaschine zu entwickeln. Mit von der Partie? Der 22-jährige Mechatronik-Student Kilian Schmid, der mit einem Team von Studenten der Technischen Universität München den Milliardär von seinen Entwicklungen begeistern will.

Schmids Projekt trägt den Namen "TUM-Boring – Innovation in Tunneling" und wurde aus 400 Bewerbern ausgewählt, um gemeinsam mit elf weiteren Teams kommenden Sommer die eigene Technologie in Kalifornien zu präsentieren. "Ich habe vor etwa zwei Jahren begonnen, meine eigene Tunnelbohrmaschine zu bauen, weil mich die Verkehrslage in München so sehr aufgeregt hat", erklärt Schmid diesbezüglich gegenüber "Gründerszene".

Straßenverkehr unter der Erde

Ähnlich wie Musk will auch er mittels günstigerer Tunnelsysteme den Verkehr entlasten. Die Zukunft des Straßenverkehrs sieht er unterirdisch, elektrisch und autonom betrieben. Die derzeit hohen Preise des Tunnelbaus entstehen laut ihm dadurch, dass dieser viel zu langsam sei. Einen Prototyp für eine effizientere Herangehensweise haben er und sein Team bereits entwickelt, die größte Herausforderung bestehe jedoch in der Logistik. "Einerseits muss Baumaterial nach vorne zur Maschine gebracht, andererseits das abgetragene Material hinausbefördert werden", sagt Schmid gegenüber den Berichterstattern.

Im Rahmen des bevorstehenden Wettbewerbs muss ein 30 Meter langer Tunnel gebohrt werden, dabei sollen sowohl die Geschwindigkeit als auch die Präzision bewertet werden. Ziel ist, am Ende einen fertigen Tunnel inklusive Fahrbahn präsentieren zu können, durch den dann ein ferngesteuerter Miniatur-Tesla fahren kann. Für die Tests und Präsentationen wird der Tunnel einen Durchmesser von 50 Zentimetern haben.

Sechsstellige Beträge

Mit Unterstützung der Technischen Universität München und ersten Sponsoren, die das Projekt finanziell unterstützen, arbeiten an Schmids Projekt inzwischen 60 Personen. Für die Entwicklung des Bohrers sei nämlich – trotz des kleinen Maßstabs – ein sechsstelliger Geldbetrag notwendig. Was es beim Wettbewerb zu gewinnen gibt, ist derzeit noch unklar. Zu Schmids Mitbewerbern gehört unter anderen ein Team der US-Universität Massachusetts Institute of Technology (MIT). (red, 5.3.2021)