Nicht mehr in Wien: Das KAICIID.

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Aus der Erklärung des Generalsekretärs des Abdullah-Zentrums in Wien, in der dieser nun definitiv den Abzug der saudisch gesponserten Organisation für interreligiösen und interkulturellen Dialog bekanntgibt, ist nichts über die Schlammschlachten abzulesen, die sich bis zu diesem Schritt abgespielt haben. Höflich bedankt sich Faisal Bin Muaammar bei Österreich, das die Organisation nach Wien holte, um ein paar Jahre später zu bemerken, dass man sie doch nicht haben will, weil alles, was mit Saudi-Arabien zusammenhängt, unpopulär ist. Alles andere – zum Beispiel was in diesem Zentrum wirklich geschieht – ist in Zeiten des Populismus völlig uninteressant.

Die Entscheidung zum Abzug sei gemeinsam gefallen, wird heute von allen Beteiligten betont. "Österreich ist und bleibt weiter ein verlässlicher Partner als Amtssitz und als Ort des Dialogs", hält Außenminister Alexander Schallenberg fest. Und macht damit selbst auf die österreichische Selbstbeschädigung in der ganzen Geschichte aufmerksam.

Eine Internationale Organisation – das ist das Abdullah-Zentrum völkerrechtlich – einzuladen und sie fallenzulassen ist für einen Uno-Standort nun einmal kein Ruhmesblatt. Und die diplomatische Behauptung von Friede, Freude, Eierkuchen, die den Abzug begleiten, wird sowieso konterkariert durch den lauten Jubel der Grünen, die den Erfolg, dass die Saudis nun die Segel streichen, für sich beanspruchen. (Gudrun Harrer, 5.3.2021)