Die Corona-Stimmungslage in dieser Woche schwankte wie das Wetter im Vorfrühling: manchmal warm, viel öfter leider kalt. Dass Vorarlberg zur Modellregion für eine behutsame Öffnung wird, war eine gute Nachricht fürs Gemüt. Auch dass der Bezirk Schwaz im Rahmen eines EU-Projekts nun durchgeimpft wird, ist gesundheitspolitisch positiv.

Wir werden auch in den kommenden Jahren viele Dosen Vakzine brauchen.
Foto: imago/Michael Matthey

Frösteln macht die anhaltend prekäre Situation in Hermagor und die immer noch lange Leitung der Politik bei Quarantänemaßnahmen sowie die Tatsache, dass die Infektionszahlen wieder rasant steigen. Was tun? Lockern in den Lockdown hinein oder Lockdown trotz Lockerungen?

Vernünftig ist es allemal, den Empfehlungen der Ampelkommission zu folgen und regionale Maßnahmen zu setzen. Davor müssten bestimmte Landeshauptleute freilich ihr Verhalten ändern: laute Empörung, wenn es mal strenger zugeht, dafür aber Druck in Richtung Öffnung machen – das geht gar nicht. Auch auf PR-Gags sollte verzichtet werden; das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger in die Politik schwindet zusehends.

Der Blitzbesuch des Bundeskanzlers in Israel war ein solcher PR-Gag, der kurzfristig nichts bringt. Allerdings ist es langfristig dennoch vernünftig, mit einer wissenschaftlich exzellent aufgestellten Nation zu kooperieren: Wir werden auch in den kommenden Jahren viele Dosen Vakzine brauchen. Dann wäre es gut, wenn es in Sachen Impfstoffbeschaffung nicht erneut kalt-warm gibt. (Petra Stuiber, 5.3.2021)