Für das TV-Publikum kein volles Vergnügen: Die Abfahrt in Saalbach-Hinterglemm, hier Vincent Kriechmayr, wurde am Freitag wetterbedingt abgebrochen.

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Es waren vor allem Sportevents, die dem ORF im Februar Quoten beschwerten wie schon lange nicht. Und die quotentechnisch gewichtigsten TV-Sportrechte werden nun neu vergeben – die TV-Rechte des ÖSV für Inlands-Weltcupbewerbe.

Der ÖSV hat am vorigen Montag die Inlandsrechte (alpin, nordisch, Snowboard, Freestyle) ab 2022/23 für fünf Jahre ausgeschrieben, bis 15. April können sich Interessenten melden, ließ der Skiverband am Montag per Aussendung verlauten. Dann werden die Unterlagen über die Rechtepakete für Live-TV und zeitversetzt, für Radio und Online zur Verfügung gestellt.

In den vergangenen Jahrzehnten konnte sich der ORF auf den – nun scheidenden – Langzeitpräsidenten des Skiverbands, Peter Schröcksnadel stets verlassen.

Millionengeschäft

Zuletzt erhielt der öffentlich-rechtliche Medienriese des Landes den Zuschlag im Spätsommer 2017 vom ÖSV, damals zierte sich der ORF sogar, die Laufzeit des Vertrages bekanntzugeben: "zumindest drei Jahre" ab Saison 2017/18 hieß es damals auf dem Küniglberg. Rein rechnerisch waren es – wie schon bei der Vergabe zuvor und auch bei der nun anstehenden – fünf Jahre. Der "Kurier" taxiert die Rechte in der Samstagausgabe mit bisher rund 70 Millionen Euro über den Vertragszeitraum – das wären bei fünf Jahren 14 Millionen Euro pro Saison und damit grob in Größenordnungen der Formel 1 beim ORF.

Nur wenige Wochen nach dem ÖSV-Deal 2017 gingen die TV-Rechte an der österreichischen Fußballbundesliga für 34 Millionen Euro jährlich über vier Jahre ab Saison 2018/19 an die Pay-TV-Plattform Sky. Auch der Vierjahresvertrag steht damit zur Erneuerung an; nach STANDARD-Infos vom Vertragsabschluss sicherte sich Sky damit auch eine Option auf Verlängerung um weitere vier Jahre (2017 bepreist mit 41 Millionen Euro pro Jahr).

Sky hat in der Vergangenheit schon mehrfach Interesse an den österreichischen Skirechten durchklingen lassen.

Servus Fußball, Servus Formel 1

Red Bull-Sender Servus TV hat zuletzt eifrig eingekauft – je 33 pro Saison Livespiele über drei Jahre aus Champions League, Europa League und Europa Conference League, einen Teil davon bekommt der ORF als Subunternehmer.

Subunternehmer von Servus TV ist der bisherige Rechteinhaber ORF auch bei der Formel 1 ab 2021 für drei Jahre. Der Red-Bull-Kanal und der öffentlich-rechtliche Sender teilen sich die Rennen, Spielberg zeigen sie parallel. Servus TV übermittelte dem "Kurier" zu den ÖSV-Rechten seinen bekannten Standardsatz für Anfragen nach Interesse an Sportrechten: Der Sender sei "stets an attraktiven Sportrechten interessiert". (red, 5.3.2021)