Rund 480 Millionen Kilometer ist der Nasa-Rover Perseverance gereist, ehe er am 18. Februar erfolgreich auf dem Mars landete. Nun hat das rund eine Tonne schwere Roboterlabor auch seinen ersten Weg auf dem Roten Planeten selbst zurückgelegt: Nach Angaben der Nasa rollte Perseverance vergangenen Donnerstag eine Strecke von 6,5 Metern und brauchte dafür gut 33 Minuten.

Reifenspuren auf dem Roten Planeten.
Foto: NASA/JPL-Caltech

Die vorsichtige Jungfernfahrt erfolgte im Rahmen der umfangreichen System- und Instrumentenchecks, die der Rover derzeit durchführt, ehe seine wissenschaftliche Mission beginnen kann. In seiner aktiven Phase soll Perseverance regelmäßig Fahrten von bis zu 200 Metern absolvieren, um wissenschaftlich interessantes Terrain zu erforschen. "Der Sechsrad-Antrieb des Rovers hat vortrefflich funktioniert", sagte Nasa-Ingenieurin Anais Zarifian. "Wir sind jetzt zuversichtlich, dass unser Antriebssystem voll einsatzbereit ist und uns in den nächsten zwei Jahren überall hinbringen kann, wohin uns die Wissenschaft führt."

In Bewegung

Auch viele Instrumente des Rovers wurden seit seiner Landung bereits getestet, darunter das bordeigene Radar und das Kamerasystem, das insgesamt 23 Einzelkameras umfasst. Am Dienstag wurde auch erstmals der zwei Meter lange Roboterarm des Rovers erfolgreich bewegt. "Das ist das Hauptwerkzeug für die wissenschaftliche Untersuchung geologischer Merkmale des Jezero-Kraters", sagte Robert Hogg von der Nasa. Die Erleichterung für ihn und sein Team sei groß gewesen, als die Bestätigung über den erfolgreichen Bewegungsversuch eintraf.

Diese Panoramaaufnahme machte Perseverance mit seinen am Rovermast befindlichen Stereokameras (Mastcam-Z).
Foto: NASA/JPL-Caltech/MSSS/ASU

Perseverance befindet sich im Jezero-Krater auf der Nordhalbkugel des Mars. Die Region erscheint wissenschaftlich äußerst vielversprechend: Aus früheren Daten ist bekannt, dass sich dort einmal ein riesiger See befunden haben muss – zu einer Zeit, als die Bedingungen auf dem Mars weitaus lebensfreundlicher waren als heute. Das Hauptziel der Mission ist es, in den Sedimenten dieses einstigen Sees und seiner Zuflüsse nach Spuren von Leben zu suchen.

Premiere für Helikopterdrohne

Gesellschaft hat der Rover dabei von einer kleinen experimentellen Helikopterdrohne, die kurze Testflüge unternehmen und Aufnahmen machen soll. Ingenuity, so der Name des Fluggeräts, befindet sich derzeit noch auf dem Rover und soll zu einem späteren Zeitpunkt erstmals unter Beweis stellen, dass Drohnenflüge in der extrem dünnen Marsatmosphäre machbar sind.

Der Landeplatz im Jezero-Krater.
Foto: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona

Die Landestelle, die Perseverance im Februar nach einem komplexen, mehrteiligen Landemanöver erreichte, wurde inzwischen offiziell auf den Namen "Octavia E. Butler Landing" getauft. Damit ehrt die Nasa die Science-Fiction-Autorin Octavia E. Butler (1947-2006), die als erste afroamerikanische Schriftstellerin sowohl den Hugo Award als auch den Nebula Award erhielt – beides prestigeträchtige Preise für Science-Fiction-Literatur. (dare, 6.3.2021)