Bei mehreren Polizeirazzien auf den Philippinen sind mindestens neun Aktivisten getötet worden. Mindestens neun weitere Personen wurden festgenommen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.

Die Razzien fanden demnach zeitgleich in den vier Provinzen Rizal, Laguna, Batangas and Cavite statt. Sie seien unter anderem gegen Menschen mit Verbindungen zu unterschiedlichen Arbeitsrechts- und linken Aktivistengruppen gerichtet gewesen. Bei den Verdächtigen seien Sprengstoff und verschiedene Schusswaffen beschlagnahmt worden, sagte Chitadel Gaoiran, ein örtlicher Polizeisprecher.

Kritik von NGOs

Menschenrechtler verurteilten die tödlichen Razzien. Die Generalsekretärin der Organisation Karapatan, Cristina Palabay, sprach von einem "blutigen Sonntag" und warf der Regierung von Präsident Rodrigo Duterte Staatsterror mit Festnahmen und Tötungen von Aktivisten und Menschenrechtlern vor. Human Rights Watch (HRW) zufolge wirkten die Razzien wie ein koordiniertes Vorgehen der Behörden, um Aktivisten zu überfallen, festzunehmen und sogar in ihren Büros und Häusern zu töten.

Grundlegendes Problem sei, dass nicht mehr zwischen bewaffneten Rebellen und nicht kämpfenden Aktivisten unterschieden werde, sagte der Stellvertretende Asien-Direktor der Organisation, Phil Robertson, in einer Mitteilung. Er merkte an, zu den tödlichen Razzien sei es nur wenige Tage nach einer Anordnung Dutertes gekommen, mit der Polizei und Militär aufgefordert worden seien, kommunistische Rebellen zu töten und sich nicht um Menschenrechte zu scheren. (APA, 7.3.2021)