Das Unternehmen benötigt einen neuen Chef.

Foto: APA/dpa/Armin Weigel

Bei Europas größter Elektronikhandelskette Mediamarkt Saturn wirft der bisherige Chef Ferran Reverter das Handtuch. Der Manager wolle keine Verlängerung seines im Oktober auslaufenden Vertrags, teilte der Mutterkonzern Ceconomy am Sonntag mit. Nun gehe er mit Zustimmung von Vorstand und Aufsichtsrat zum 30. Juni.

Wechsel ist auch eine Chance

Für Ceconomy-Aufsichtsratschef Thomas Dannenfeldt bietet die Personalie auch eine Chance – denn die Holding will die Elektronikhandelsketten komplett übernehmen. Dann soll es eine einheitliche und damit einfachere Führungsstruktur geben.

Reverter hatte zunächst in seiner spanischen Heimat Karriere bei Mediamarkt und Saturn gemacht und war im Oktober 2018 an die Spitze der Elektronikhandelsketten berufen worden. In der Zentrale in Ingolstadt hatte er die Digitalisierung vorangetrieben und die Strukturen in Einkauf und Logistik vereinfacht. Insider hatten ihm auch Ambitionen auf den Chefposten bei Ceconomy nachgesagt. An der Spitze der Holding steht als Interimschef der ehemalige Beiersdorf-Manager Bernhard Düttmann. Sein Vertrag endet im Oktober. Dannenfeldt muss nun eine personelle Lösung für die neue Struktur des Händlers finden.

Cecenomy übernimmt den Konzern

Denn Ceconomy schluckt Mediamarkt Saturn komplett, die Hauptversammlung der Düsseldorfer Holding hatte die Transaktion erst im Februar gebilligt. Im Gegenzug steigt die bisherige Minderheitseignerin der Elektronikhandelskette, die streitbare Familie Kellerhals, direkt bei Ceconomy ein und wird mit über 25 Prozent größter Einzelaktionär. Mit der Transaktion sollen auch Doppelstrukturen zwischen Ingolstadt und Düsseldorf wegfallen.

Aktuell leiden Mediamarkt und Saturn trotz eines boomenden Onlinegeschäfts unter den Folgen der Corona-Krise. Zahlreiche Filialen mussten vorübergehend die Pforten schließen. Media Markt und Saturn betreiben als größte Elektronikhandelskette in Europa mit über 47.000 Mitarbeitern mehr als 1000 Märkte, 420 davon in Deutschland. (APA, 7.3.2021)