Dramatik pur brachte das Fernduell zwischen dem VSV und den Black Wings Linz um das letzte Viertelfinalticket in der ICE-Eishockeyliga. Die Villacher sicherten sich schließlich im Penaltyschießen den Aufstieg. Die Kärntner gewannen in Dornbirn mit 6:5 n. P. und fingen noch die Black Wings ab. Die Linzer gewannen in Graz mit 5:3 und mussten danach im TV mitansehen, wie der VSV das Comeback gegen die Bulldogs schaffte.

Das nächste Highlight für den VSV folgte wenige Minuten nach dem Spiel, steht im Viertelfinale doch das Derby gegen den KAC auf dem Programm. Der noch regierende Meister hatte im Pick die zweite Wahl und entschied sich für den Lokalrivalen. Damit kommt es erstmals seit zehn Jahren wieder zu einem Kärntner Playoff-Duell, in der Saison 2010/11 setzte sich der KAC im Halbfinale mit 4:1 durch. Der HCB Südtirol, Sieger der Platzierungsrunde, wählte die Bratislava Capitals zum Gegner. Red Bull Salzburg entschied sich für die Dornbirn Bulldogs, damit blieb für die Vienna Capitals noch Fehervar. Die "best of seven"-Serien beginnen am Freitag.

Und doch

Der VSV benötigte zwei Punkte, um nicht auf Grazer Schützenhilfe angewiesen zu sein. Lange sah es nicht gut aus für die Adler. Die Linzer gingen in Graz nach 49 Sekunden durch das 33. Saisontor von Lebler in Führung und gaben den Vorsprung nicht mehr aus der Hand. Dreimal schafften die 99ers einen Anschlusstreffer, schnell stellten die Gäste aber stets den Zwei-Tore-Vorsprung wieder her.

Auch in der Dornbirner Messehalle lief es nicht für die Villacher. Der VSV verschlief das erste Drittel und lag in der ersten Pause 0:2 zurück. Den Anschlusstreffer von Sahir Gill (22.) konterten die Vorarlberger mit einem Doppelschlag zum 4:1. Kurz danach die mitentscheidenden Momente: Mit einer umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidung wurde ein Dornbirner Tor von Sam Antonitsch aberkannt, VSV-Trainer Rob Daum weckte seine Mannschaft in der 31. Minute mit einem Torhütertausch (Alexander Schmidt für Jakub Sedlacek) auf.

Energie

Der VSV fand neue Energie und verkürzte auf 3:4. Dornbirn zog wieder auf 5:3 davon, doch Jerry Pollastrone (48.) und Chris Collins (52.) retteten die Kärntner in die Verlängerung. Im Penaltyschießen traf Pollastrone für den VSV, Scott Kosmachuk vergab den ersten Matchpuck, ehe Gill die Villacher wieder in Führung brachte. Torhüter Schmidt gelang danach gegen William Rapuzzi der Save, der den VSV doch noch ins Play-off brachte.

Die Black Wings, deren Partie längst aus war, erlebten die Enttäuschung schon live vor den TV-Geräten. Die Linzer sind damit erstmals seit 2006 nicht im Playoff dabei. Damit endete nach 14 Saisonen der drittlängste Erfolgslauf, längere Serie haben nur die Vienna Capitals (heuer zum 17. Mal hintereinander im Playoff dabei) und Salzburg (16).

Selbstvertrauen

In der Platzierungsrunde holten sich die Vienna Capitals mit einer gelungenen Generalprobe Selbstvertrauen und Heimvorteil für das Viertelfinale. Nach zuletzt vier Niederlagen siegten die Wiener in Bozen bei HCB Südtirol mit 3:1 und beendeten die Zwischenrunde damit auf Rang vier vor Fehervar. Die Ungarn mussten sich dem Zweiten KAC mit 2:4 geschlagen geben. (APA, 7.3.2021)

ICE Hockey League, Qualifikationsrunde, 10. Runde, Endstand:

Dornbirn Bulldogs – VSV 5:6 n. P. (2:0, 3:3, 0:2, 0:0, 0:1)

Bratislava Capitals – Innsbruck 2:3 (1:1, 1:1, 0:1)

Graz 99ers – Black Wings Linz 3:5 (2:4, 0:0, 1:1)

Platzierungsrunde, 10. Runde, Endstand

HCB Südtirol – Vienna Capitals 1:3 (1:0, 0:2, 0:1)

KAC – Fehervar 4:2 (1:0, 2:1, 1:1)