Wegen der deutlich infektiöseren britischen Virusvariante wird die Heimquarantäne in Wien verlängert.

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Wien – Nach dem Burgenland wird auch Wien die Quarantäne für Corona-Infizierte und Kontaktpersonen auf 14 Tage ausweiten. Das erfuhr DER STANDARD aus dem Büro von Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ). Ein entsprechender Beschluss des Krisenstabs sollte am Montag erfolgen. Im Burgenland wurde die Verlängerung auf 14 Tage bereits am Sonntag beschlossen.

Auch weitere Bundesländer werden die Empfehlung des Gesundheitsministeriums umsetzen. Weil Niederösterreich nach STANDARD-Informationen die Quarantäne ebenfalls adaptiert, dürfte bald in der gesamten Ostregion eine einheitliche Quarantäne-Verlängerung gelten. Auch in Salzburg wird die Isolation für Corona-Infizierte und Kontaktpersonen laut ORF künftig 14 Tage dauern. Am Nachmittag zog auch Oberösterreich nach. Ebenso will Kärnten die Empfehlung des Bundes im Laufe der Woche umsetzen.

Grund für die Ausweitung der behördlich angeordneten Quarantäne ist die Ausbreitung der hochinfektiösen britischen Mutation B.1.1.7. Man setze hier eine Empfehlung des Gesundheitsministeriums um, hieß es etwa aus dem Büro von Wiens Stadtrat Hacker.

Freitesten nach zehn Tagen

Ein früheres Freitesten wird etwa in Wien aber möglich sein: Die Regelung dürfte hier ähnlich wie im Burgenland ausfallen. Infizierte werden demnach in Wien am zehnten Tag der Quarantäne erneut per PCR-Test getestet. Wenn dieser negativ ist oder der Ct-Wert, der die Infektiosität bestimmt, über 30 ist, kann die Absonderung ab dem zehnten Tag beendet werden.

Kontaktpersonen der Kategorie 1 können ihre Absonderung ebenfalls auf zehn Tage verkürzen, wenn die abgenommene Probe dann negativ ausfällt. Hier kann auch ein Antigentest eingesetzt werden. Wann die Quarantäne-Ausweitung in Wien in Kraft tritt, ist noch nicht fix. "Am Montag gilt sie noch nicht", hieß es zum STANDARD.

Fast drei Viertel der positiven Tests sind Corona-Mutationen

In Wien sind mittlerweile fast drei Viertel aller positiven Tests laut Ages auf Mutationen zurückzuführen. Dominant ist die britische Variante B.1.1.7. Konkret waren es in der achten Kalenderwoche 72,2 Prozent. Dieser Anteil wird sich laut Ages aber noch erhöhen, "da noch nicht alle Fälle differenziert sind".

Im Burgenland macht der Anteil der Mutationen bereits 88 Prozent aus. Dort gilt "bis auf Widerruf" die Regelung, dass Erkrankte am siebenten Tag der Quarantäne erneut getestet werden. Ein Freitesten ist mit einer weiteren Überprüfung ab dem zehnten Tag möglich, wenn ein weiterer PCR-Test negativ ist oder der Ct-Wert über 30 liegt. Symptome dürfen dann zudem seit 48 Stunden nicht mehr aufgetreten sein.

Bei Kontaktpersonen der Kategorie 1 müssen Proben ab dem siebenten sowie ab dem zehnten Tag der Quarantäne negativ ausfallen. Auch hier dürfen keine Symptome erkennbar sein. (David Krutzler, 8.3.2021)