Ein Lebenszeichen von Android 11.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Bei Google gibt man sich zufrieden: In den vergangenen Jahren sei die Verbreitung neuer Android-Versionen deutlich beschleunigt worden, betont das Unternehmen immer wieder. Und tatsächlich kann Google diese Behauptung mit gewissem Recht aufstellen, heute erhalten mehr Android-Geräte als je zuvor Updates auf aktuelle Versionen – und das auch flotter als früher.

Dies ändert aber nichts daran, dass es noch einiges Potenzial für weitere Verbesserungen gibt. So vergeht weiter gehörige Zeit zwischen der Veröffentlichung einer neuen Android-Generation und deren Niederschlag in den Statistiken zur Verbreitung einzelner Android-Versionen. Dies zeigt ein aktueller Blick auf die Zahlen von Statscounter recht eindrücklich.

Details

Demnach fand Android 11 im Februar erstmals relevanten Niederschlag in den Nutzungsstatistiken. Derzeit nutzen in Österreich knapp acht Prozent aller Android-User die aktuellste Generation von Googles Betriebssystem – Tendenz stark steigend. Deutlich besser ist die Verbreitung noch in den USA, wo der Anteil von Android 11 bereits bei über 20 Prozent liegt, womit die aktuelle Softwareversion in den kommenden ein bis zwei Monaten die Spitzenposition im Ranking einnehmen dürfte.

Die Kurve zeigt dabei eine rasante Zunahme der Verbreitung von Android 11 seit Dezember, was zwei treibende Faktoren nahelegt: einerseits das Weihnachtsgeschäft, in dem zum Teil bereits mit der aktuellsten Softwareversion ausgelieferte Geräte verkauft wurden, andererseits aber den Start der Update-Auslieferung von Samsung für seine aktuellen Smartphones. Dies erklärt auch den Unterschied zwischen den Zahlen der USA und anderen Ländern, dort spielen High-End-Geräte von Samsung nämlich eine deutlich wichtigere Rolle als in Europa, wo günstigere Preisregionen die breite Masse ausmachen – und diese werden gemeinhin später mit Updates bedient.

Relationen

Bei all dem gilt es zu bedenken, dass das nicht bedeutet, dass die restlichen Geräte unsicher sind. Immerhin werden auch ältere Android-Versionen laufend mit Sicherheitsaktualisierungen versorgt. Gerade in dieser Hinsicht hat sich über die Jahre viel verbessert, auch wenn es keine verlässlichen Statistiken zur Verbreitung einzelner Sicherheits-Patch-Levels gibt. Trotzdem sollte man den Wert neuer Android-Generationen nicht unterschätzen, immerhin geht es bei diesen nicht bloß um neue Features. So nimmt Google bei jedem großen Update strukturelle Verbesserungen vor, die etwa das Ausnutzen von Sicherheitslücken erschweren oder die Privatsphäre besser schützen. (Andreas Proschofsky, 8.3.2021)