Vermutlich werden sich nur mehr wenige daran erinnern, dass Mazda mit dem CX-7 ins SUV-Zeitalter eingestiegen ist, Ende 2007. Mit 4,70 m Länge letztlich vielleicht zu groß für Europa, Mazdas größter SUV ist seit 2012 der CX-5.

Die schmale Leuchtengrafik vorn und hinten à la Mazda3 und CX-30 ist neu, die "100 Years"-Edition setzt geschmackvoll auf weiße, schwarze und burgunderrote Farbakzente.
Foto: Stockinger

Was hat sich mit dem Facelift getan? Er behält zum Beispiel einige Archaika bei. Etwa die 6-Gang-Wandlerautomatik. Zum Zeitpunkt ihrer Einführung schon nicht mehr der letzte Schrei, heute gibt es durch die Bank 8- und 9-Gang-Wandler oder Doppelkupplungsgetriebe. Aber was die anpacken, machen sie gründlich. Außer vielleicht ganz im Drehzahlkeller bei der Spontanität gibt es an der Reaktionsschnelligkeit des Getriebes wenig auszusetzen, da wurde prima optimiert.

CX-5 innen: sauber, aufgeräumt, vorbildlich beim Bediensystem.
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Die andere erfreuliche Sache ist die mit dem Hubraum. Mazda verweigert sich total dem Downsizing-Schmonzes und betreibt das, was ein Audi-Motorenentwickler einmal mit Rightsizing bezeichnet hat. Damit kommt man im realen Fahralltag einfach sparsamer weg. Die mit der Modellpflege erfolgten generellen Verbrauchsfortschritte seien hier mit dem Topmodell (194-PS-Benziner, 2,5 Liter Hubraum, Allrad) nur knapp angerissen: Laut Normtest bisher 8,4 l / 100 km, jetzt 8,0.

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Wir konnten uns die überarbeitete Maschine – ein laufruhiges, kultiviertes Aggregat – genauer ansehen, im Sondermodell "100 Years", das auf schwarze, weiße und rote Farbakzente setzt und sich dabei an Mazdas Pkw-Erstling von 1960 anlehnt, das schnucklige R360-Coupé.

Problemloses Absitzen

Beim Design ist am auffälligsten die neue Front mit den schmalen Leuchten, mit denen der CX-5 einen neuen Blick auf die Welt wirft und die ihn an die jüngsten Mazdas – 3er, CX-30 – anlinkt. Innen gibt’s einen wohltuenden Mix aus puristischer Reduktion sowie Knöpfen und Tasten dort, wo es angebracht scheint.

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Beim ersten Platznehmen kamen uns Zweifel an der Langstreckenqualität des Gestühls. Hart und straff schon prinzipiell, ragen die breiten Wangen der (relativ kurzen) Sitzflächen etwas hoch und beengen die Schenkel. Doch der erste Eindruck täuschte, 400 km Fahrt am Stück ließen sich problemlos absitzen. Das Fahrwerk ist, Mazda-typisch, auch auf der straffen Seite, aber äußerst gekonnt abgestimmt.

Grafik: Der Standard

An (Sicherheits-)Assistenz und Vernetzungsklimbim wurde nachgerüstet, was man heute in einem Auto haben muss, weil alle andere es auch haben. Doch auch hier ist man stets angenehm berührt von der Philosophie, den Fahrer möglichst wenig zu bevormunden.

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Sieben SUV-Baureihen setzt Mazda derzeit weltweit ein: CX-3 (vor allem in Nordamerika, Europa), CX-4 (China), CX-5 (Japan, Nordamerika, Europa, Russland, Australien, China), CX-8 (Japan, Australien, China), CX-9 (Nordamerika, Russland, Australien), CX-30 (Japan, Nordamerika, Europa, Australien, China) und MX-30 (Japan, Europa). Am bisher erfolgreichsten schlugen sich CX-5 (3,2 Millionen), CX-3 (755.000) und CX-9 (605.000). Und in Österreich gingen bisher rund 21.000 CX-5 über den Ladentisch, gefolgt von CX-3 (12.400) und CX-30 (3200). (Andreas Stockinger, 15.3.2021)