Mercedes Spannagel: "Manche Leute halten die Trinkflasche auch für eine Milchkanne."

Foto: Nathan Murrell

"Diese Trinkflasche ist mein ‚bestes Stück‘, weil ich sie einfach immer und überall dabeihabe. Ich schmuggle sie sogar ins Burgtheater, und selbst zu Hause trinke ich kaum noch aus Gläsern. Manche haben schon vermutet, ich würde sie mit Wodka befüllen, dabei gelangt nur Wasser oder Tee in ihren Bauch. Ich muss die ganze Zeit trinken. Keine Ahnung, warum, aber ich bekomme total schnell das Gefühl, dass ich verdursten muss. Wahrscheinlich komme ich auf gut drei Liter pro Tag.

Mir gefällt die Optik dieses Alltagsobjekts, es hat irgendwie etwas Verwegenes. Manche Leute halten sie auch für eine Milchkanne. Ich habe die Flasche übrigens von einem Freund geschenkt bekommen, nachdem man mir vor drei Jahren meine Glasflasche bei der Ausreise aus Marokko abgenommen hatte. Das heißt, ich musste sie noch vor dem Betreten des Flughafengebäudes wegwerfen. Irgendwie hat mich das sehr traurig gemacht." (Michael Hausenblas, RONDO, 29.3.2021)