Foto: imago images/MiS

München – Die deutsche Anti-Doping-Agentur (Nada) hat einen "alarmierenden" Einsatz von Schmerzmitteln im deutschen Profifußball festgestellt. In einer Studie zeigte die Nada auf, dass zwischen den Saisonen 2015/16 und 2019/20 durchschnittlich jeder Dritte im Männer- und Frauenbereich in Deutschland vor Spielen Schmerzmittel zu sich genommen hat. Das ergab die Auswertung von 8.344 Dopingkontrollformularen aus diesen vier Saisonen, die am Montag veröffentlicht wurde.

Über die Ergebnisse berichteten zunächst die ARD-Dopingredaktion und die Investigativplattform "Correctiv", deren Recherchen von 2020 die Nada zu der Untersuchung und zu der Studie bewogen hatten.

Aus der Auswertung, die in der "Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin" erschienen ist, geht hervor, dass in den drei Männer-Profiligen gleichermaßen viele Schmerzmittel genommen werden. Vor DFB-Pokalspielen liege die Quote bei 40 Prozent und damit deutlich höher. So hoch sei auch der Anteil bei Frauen; laut der Studie nahmen vier von zehn Fußballerinnen Schmerzmittel. In den Junioren-Bundesligen seien es 14 Prozent.

Am deutlich häufigsten wurde demnach Ibuprofen konsumiert, es folgen Diclofenac (Wirkstoff etwa in Voltaren), Paracetamol und Etoricoxib. Nicht abgefragt wurde, wie hoch die Intensität der Medikamente war und wie viel davon in der Woche vor den Spielen jeweils eingenommen wurde. Nada-Geschäftsführerin Andrea Gotzmann, eine der Autorinnen der Studie, fordert mehr Aufklärung für die Sportlerinnen und Sportler. (APA, dpa, 8.3.2021)