Die jährlich stattfindende Game City findet im internationalen Rahmen keine Erwähnung.

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Die britische Blogsite Broadband Savvy untersuchte die lebenswertesten Städte der Welt für Videospieler. Dabei wurden zahlreiche Städte mit einer Einwohnerzahl von mindestens 500.000 Menschen untersucht. Wien schneidet dabei als die schlechteste europäische Stadt ab.

Jobs und Bandbreite

In sieben Kategorien wurden die Städte beurteilt: Wie gut ist der durchschnittliche Internetzugang, was kostet eine Bandbreite von einem Gigabit pro Sekunde in den jeweiligen Ländern? Auch die durchschnittlichen Wohnungsmieten, sowie die Verfügbarkeit der Jobs innerhalb der Videospielindustrie wurden in die Wertung mit einbezogen, ebenso wie die Verfügbarkeit von 5G.

Den ersten Platz in der Studie konnte die texanische Stadt Austin für sich beanspruchen, gefolgt von Südkoreas Hauptstadt Seoul. Als erste europäische Stadt und noch unter den Top 3 platziert sich Bukarest. Die rumänische Hauptstadt beheimatet Studios von Spielerschmieden wie Ubisoft, EA Sports und King Games. Letztere sind für das beliebte Handygame "Candy Crush" verantwortlich. Weitere europäische Metropolen wie Barcelona und Paris schaffen es unter die besten zehn.

Die Ampeln sind auf rot.
Foto: Broadband Savvy

Wien am Ende der Tabelle

Das Schlusslicht in europäischer Hinsicht ist Wien. Im Bereich E-Sport wird von den wenigen Akteuren sehr regional gearbeitet, international relevante Turniere sieht die Studie in Wien kein einziges. Auch international bekannte Gaming-Expos haben in Wien in der Tabelle nicht stattgefunden. Die Game City im Wiener Rathaus mag lokal dank des kostenlosen Eintritts immer mehr Zuschauer anlocken, eine internationale Relevanz ist offenbar nicht gegeben. Die Vienna Challengers Arena, der langsam wachsende E-Sport-Bereich der Vienna Comic Con, ist erst im Aufbau begriffen und hat hier ebenfalls noch keine relevante Größe für die Studie.

Abgesehen von den fehlenden Events führen auch teure PC-Komponenten sowie die im Vergleich hohen Internetkosten zu einem Platz im Tabellenkeller. Hier sind sowohl die Skandinavier als auch andere Länder wesentlich weiter. Mit einer Anzahl von insgesamt sieben Punkten schloss die österreichische Hauptstadt genauso schlecht ab wie Johannesburg, Kairo sowie Santiago de Chile. Während Wien für gewöhnlich in anderen Vergleichen hinsichtlich der Lebensqualität meist unter den besten Städten liegt, scheint es beim Thema Videospiele einen großen Aufholbedarf zu geben.

Auf dem letzten Platz findet sich Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Gemeinsam mit Kairo finden Spieler hier die schlechteste Internetanbindung vor. Die durchschnittliche Bandbreite ist mit neun Megabit pro Sekunde angegeben. (red, 10.3.2021)