Die Afd schloss einen Mann aus der Partei aus, der im KZ Mauthausen Corona-Impfstoffe mit Zyklon B verglich.

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München/Mauthausen – Nach dem Vergleich von Corona-Impfstoffen mit dem von den Nazis zur Ermordung der Juden eingesetzten Giftgas Zyklon B in einem auf dem Gelände der oberösterreichischen KZ-Gedenkstätte Mauthausen gedrehten Video durch ein AfD-Mitglied hat die Partei den Ausschluss des Manns angekündigt. Der Vorstand der AfD Bayern habe "umgehend" beschlossen, das besagte Mitglied auszuschließen, erklärte der stellvertretende bayerische Landesvorsitzende Gerd Mannes am Dienstag in Taufkirchen.

Polizei ermittelt

"Wir distanzieren uns von jeglichen Vergleichen und missbräuchlicher Verwendung von Begriffen oder Begebenheiten aus der Zeit des Nationalsozialismus", erklärte Mannes. Solche "Verbalentgleisungen" stünden im Widerspruch zum Parteiprogramm der AfD und von deren "freiheitlich-demokratischer Grundausrichtung".

Die österreichische Polizei ermittelt in der Sache. Medienberichten zufolge war der Mann bisher im Kreisverband Rosenheim für die AfD aktiv. Er trat bereits wiederholt bei Demonstrationen von Corona-Maßnahmengegnern als sogenannter Querdenker auf und verbreitete Verschwörungstheorien auf Youtube.

Der Mann hatte nach Polizeiangaben am Samstag in der KZ-Gedenkstätte in Oberösterreich ein Video gedreht und darin die Impfstoffe von Astra Zeneca sowie Pfizer und Biontech mit Zyklon B verglichen. Er sagte zudem, er hoffe nicht, "dass irgendjemand vorhat, hier wieder Konzentrationsläger (sic) einzurichten, auch nicht für Leute, die die Impfung verweigern oder die sich nicht testen lassen wollen".

Die Leitung der Gedenkstätte meldete das Video nach eigenen Angaben den österreichischen Behörden. "Meinungsfreiheit hört dort auf, wo die Verbrechen des Nationalsozialismus verharmlost und historisch unhaltbare Vergleiche zum NS-Terrorregime gezogen werden", teilte die Leitung mit. "Diesen Missbrauch des Orts lehnen wir entschieden ab." (APA, AFP, 9.3.2021)