Wegen der sehr einfachen Handhabung sei der Test für eine breite Anwendung geeignet, ist Niko Resch, Gründer des Schnelltestanbieters 21med, überzeugt. "Von Familien über Schulen und Kindergärten, Gastro und Ämter bis zu allen körpernahen Dienstleistern sowie für private Zwecke wie Treffen zwischen zwei unterschiedlichen Haushalten", heißt es weiter.

Foto: (c) 21med

Gurgeln, spucken oder doch das unangenehme Stäbchen in der Nase: Österreich ist mittlerweile zum Corona-Test-Weltmeister geworden – das zumindest behauptet Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP). Nicht ganz zu Unrecht, wie die aktuellen Zahlen zeigen: Pro Woche fanden zuletzt mehr als 1,5 Millionen Covid-Tests statt. Das Ziel der türkis-grünen Regierung scheint damit klar zu sein: Man will möglichst viele Infizierte aus der Masse herausfischen.

Auch in Deutschland soll es bald Schnelltests für jeden geben. Würden 80 Millionen Menschen getestet werden, könnte das am Markt zu Engpässen führen, die sich eventuell auch auf Österreich auswirkten, befürchtet Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) in einem Interview mit "Wien heute" am Montag. Praktikable neue Tests werden deshalb immer gefragter. Zahlreiche Hersteller und auch Start-ups arbeiten auf Hochtouren an neuen Methoden. Im Fokus: einfache Handhabung, rasche Ergebnisse.

Zuverlässige Alternativen

Sogenannte Lollipop-Tests, die man sowohl in Schulen als auch in Unternehmen einsetzen könnte, sind nun österreichweit in zahlreichen Apotheken erhältlich. Auch dieser Antigentest spürt mögliche Proteine des Virus im menschlichen Speichel auf und gilt damit als zuverlässiger Nachweis für eine allfällige Infektion. Deren Vorteil: Sie sollen das Testen "im wahrsten Sinne des Wortes zum Kinderspiel machen", heißt es vom österreichischen Anbieter Bida Medical.

Und so funktioniert er: Testspitze kurz unter die Zunge halten, für zwei Minuten befeuchten, anschließend verschließen und das Ergebnis abwarten. Wichtig sei, dass solche Covid-Lutsch-Schnelltests genauso zuverlässig seien wie andere Selbsttestvarianten, sich darüber hinaus aber auch besser für Kinder eignen würden, meint Niko Resch, Gründer des Lutschtest-Anbieters 21Med. Mit der Sensitivität von 95,65 Prozent liegt der Lolli etwas höher als der "Nasenbohrer"- und der Spucktest. Bei den bekannten Virusmutationen soll er laut dem Hersteller wirksam sein. "Es wäre wichtig, dass die Regierung auch solche Tests in das Gratistestangebot aufnimmt", sagt Resch.

Vom Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) sind die Lutschtests jedenfalls für den Heimgebrauch freigegeben und für alle Altersgruppen zugelassen worden. (Julia Palmai, 10.3.2021)