Das Coronajahr bescherte dem Angelsport einen regelrechten Boom.

Foto: APA/dpa/Daniel Karmann

Quer durch den deutschen Sprachraum berichten Medien von einem Phänomen: Angeln erlebt während der Corona-Pandemie einen regelrechten Boom. Der Andrang ist so groß, dass es bei manchen Angelvereinen bereits eng wird, wie die etwa bei den "Husumer Nachrichten" zu lesen ist. Der "Kurier" wiederum berichtet, dass es in Salzburg so viele Fischerprüfungen wie noch nie gab.

Karin Mayer, Content Managerin bei Fishing Booker's, führt das darauf zurück, dass vielen aufgrund der bestehenden Reisebeschränkungen die Decke auf den Kopf falle. Ihr Resümee: "Ein Angelausflug ist eine gute Möglichkeit, aktiv zu sein und frische Luft zu schnappen, und gleichzeitig genügend Abstand zu seinen Mitmenschen zu bewahren."

Fishing Booker's, laut eigener Angabe die weltweit größte Buchungsplattform für Angelreisen, hat das zum Anlass genommen, einen Überblick über die besten Orte zum Angeln in den Alpen zu erstellen. Die Orte wurden nach der Qualität ihrer Fischgründe und dem Ruf, den sie bei Anglern haben ausgewählt. Die Auswahl beinhaltet Orte in Deutschland, Österreich und der Schweiz, aber auch in Italien und Slowenien.

Aigen im Ennstal, Österreich

Der Putterersee in Aigen im Ennstal ist seit Jahrhunderten im Privatbesitz, wurde aber in den 1990ern auch der Öffentlichkeit für das Angeln zugänglich gemacht. Zander, Flussbarsch, Karpfen und Welse sind in den Gewässern zu finden, was vor allem ambitionierten Fliegenfischern gefallen sollte. Wer sich mit Gerät und Technik noch nicht so gut auskennt, für den werden am See Kurse angeboten. Saison ist von 15. Mai bis 26. Oktober, im Winter gibt es zusätzlich Termine an denen das Eisangeln möglich ist. Nähere Infos hier.

Spittal an der Drau, Österreich

Spittal an der Drau, liegt, nona, an der Drau. Genau gesagt an einer Stelle, an der noch zwei weitere Flüsse – die Lieser und die Möll – in kurzer Entfernung voneinander in die Drau münden. Dazu kommt noch der Millstätter See.

Bei Anglern ist der Millstätter See für seine Renken bekannt, aber auch alle anderen Größen des Süßwasserangelns, wie verschiedene Salmoniden, Hecht, Zander, Barsch und Karpfen sind, neben vielen anderen Arten, vorhanden. In der Drau und den Flüssen und Bächen der Umgebung finden sich ebenfalls einige Salmoniden, insbesondere Regenbogen-, Bachforelle, Huchen und Äsche. Auch Nasen und Barben kann man hier antreffen. Die nötigen Dokumente zum Angeln bekommt man in den Tourismusbüros vor Ort.

Mittenwald, Deutschland

Mittenwald im Landkreis Garmisch-Partenkirchen ist bei Besuchern und Einheimischen mehr für den Wintersport bekannt. Skifahren und Langlauf sind hier zwar im Winter die Sportarten der Wahl, aber wenn gerade kein Schnee liegt, eignet sich die Umgebung auch zum Angeln. Der Lautersee, westlich der Stadt, ist Heimat von Karpfen, Schleie, Zander, Regenbogenforelle, Flussbarsch und vor allem Hechten.

Da die Angelsaison außerhalb der Stoßzeiten des Skitourismus liegt, kann man sich hier auf ein ruhigeres Erlebnis freuen, wie es auf der Plattform heißt. Angelkarten für den Lautersee gibt es hier.

Bad Reichenhall, Deutschland

Die Saalach gilt als ein hervorragendes Gewässer um Bach- und Regenbogenforellen zu angeln. Der Fluss ist weitestgehend naturbelassen und für Spinn- und Fliegenfischer gleichermaßen interessant.

Südlich von Bad Reichenhall weitet sich die Saalach zum Saalachsee aus. Der Fischbestand reicht von Karpfen, Döbel, Hecht und Flussbarsch, bis zu den oben bereits erwähnten Bach- und Regenbogenforellen. Die Saison dauert vom 1. Mai bis 15. September, wobei zu beachten ist, dass Äschen ganzjährig geschont werden. Weitere Informationen zu Schonzeiten und Angelkarten findet man hier.

Tolmin, Slowenien

Als gute Gegend für Fliegenfischer gilt die Soča (italienisch: Isonzo). Der Fluss führt klares, türkisblaues Wasser, das Heimat für verschiedene Salmoniden, wie Äsche, Regenbogen-, Bach- und die hier endemische Marmorataforelle ist. Die Berge der Umgebung sorgen für die entsprechende Kulisse beim Angeln.
An der Soča, sowie den umliegenden Flüssen kann man je nach Gebiet entweder seinen Fang behalten, oder wieder freilassen. Die dazugehörigen Informationen, sowie die nötigen Papiere bekommt man beim Fischereiinstitut von Slowenien (Seite auf Englisch) oder dem Fischereiverein von Tolmin (Seite auf Englisch).

Trient, Italien

Trient ist eine der größten Städte der Alpen und Ausgangspunkt für Angelausflüge an eine Vielzahl von Gewässern. Die Autonome Provinz Trient besitzt etwa 300 Seen, einige davon noch aus der letzten Eiszeit und verwinkelte Flusstäler, die von der Etsch, dem zweitlängsten Fluss Italiens, zusammengehalten werden. Hier finden Angler Hechte (im Lago di Terlago), Marmorataforellen (in der Etsch) oder Bachforellen (im Noce). Die Angelerlaubnis bekommt man vor Ort bei den jeweiligen Behörden.

Arona, Italien

Am südwestlichen Ufer des liegt Arona. Ein ehemaliges Fischerdorf, dass sich mit dem Rückgang der kommerziellen Fischerei zum Touristenort entwickelt hat. Auch wenn sich das Fangen von Fischen zum Lebensunterhalt hier nicht mehr lohnt, ist der Lago Maggiore auch heute noch ein gutes Angelrevier. Seeforelle, Schwarzbarsch, Zander und Hechte sind die begehrtesten Fänge des Sees, aber auch weniger aufregende Arten, wie Döbel und Schleie kann man an den Haken bekommen. Wie auch in Trient gilt hier, dass man sich für die Angelerlaubnis am besten an die örtlichen Behörden wendet.

Lausanne, Schweiz

Lausanne am Nordufer des Genfersees bietet sich als Ausgangspunkt für einen Angeltag in den Alpen an. Der See gilt als guter Fischgrund für große Seeforellen und Hechte. Neben diesen beiden Arten gibt es aber auch Wels, Felchen, Flussbarsch, Döbel und viele andere zu entdecken. Um im Kanton Waadt angeln zu dürfen benötigt man ein Fischereipatent, dass man hier online bekommt.

Interlaken, Schweiz

Interlaken liegt nicht nur zwischen zwei großen Seen – dem Thunersee und dem Brienzersee – sondern auch an der Aare, dem Fluss, der die beiden Seen verbindet. In allen drei Gewässern findet man neben Seeforelle und Felchen auch Populationen von Seesaibling, Hecht, Flussbarsch (Egli), Quappe (Trüsche oder auch Rutte).

An der Aare in Interlaken selbst findet man sich beim Angeln öfter an Ufermauern, sodass zusätzlich ein Kescher mit langem Stiel gute Dienste leistet. Zum Angeln selbst wird ein Angelfischerpatent benötigt, dass man online bei der Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion des Kantons Bern erwerben kann. Dort findet man auch detaillierte Informationen zu den Gewässern, den vorhandenen Fischarten und Angelsaisonen.

Luzern, Schweiz

Das Angeln mit einer normalen Angelrute ist am Vierwaldstättersee an öffentlich zugänglichen Brücken, Stegen und Teilen des Ufers erlaubt. Zu fangen gibt es Forellen, Seesaibling, Felchen (Reinanken), Äsche, Hecht, Zander und sogar das hier endemische Albeli fangen kann, steht also nichts im Wege.

Schonzeiten gelten für die meisten Arten zwischen Oktober und Dezember, mit Ausnahme von Hecht und Zander. Genauere Informationen zu Schonzeiten, Mindestmaßen und mehr findet man hier. (red, 10.3.2021)