2018 waren Führungen für den Bundespräsidenten im Metropolitan Museum noch ohne Maske möglich.

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New York – Rund ein Jahr nach dem Beginn einer mehrmonatigen Schließung in der Coronakrise hat das New Yorker Metropolitan Museum Bilanz gezogen. "Wir dachten damals, das wären ein paar Wochen und danach wäre alles wieder in Ordnung. Aber das war nicht, was passiert ist – es war eine nie da gewesene Zeit in der Geschichte Amerikas und der Welt", sagte Museumspräsident Dan Weiss bei einer Video-Pressekonferenz am Dienstag.

Die Coronakrise und die Diskussionen über Rassismus in den USA hätten das Museum zu Veränderungen gezwungen. "Wir werden da als eine veränderte Institution herauskommen." Das berühmte Metropolitan Museum am New Yorker Central Park, das Kunst von der Antike bis zur Moderne zeigt, hatte wegen der Coronapandemie am 13. März 2020 seine Türen geschlossen und erst Ende August – mit Einschränkungen und Hygiene-Regeln – wieder geöffnet. Rund 150 Millionen Dollar (etwa 125 Millionen Euro) an Einkünften seien dadurch verloren gegangen, sagte Weiss.

Zahlreiche neue Ausstellungen im Frühjahr und Sommer

56 Ausstellungen hätten verschoben werden müssen, hieß es in einem ebenfalls am Dienstag veröffentlichten Bericht des Museums. Und während in den knapp zehn Monaten vor der Schließung rund 4,5 Millionen Menschen das Museum und seine Außenstellen besuchten – etwa die Hälfte davon aus dem Ausland -, waren es in den rund sechs Monaten nach der Wiederöffnung nur knapp 600.000. Die benutzten dafür aber pro Woche zusammen mit den Angestellten rund 76 Liter Handdesinfektionsmittel.

Als Reaktion auf die Demonstrationen gegen Rassismus im vergangenen Sommer habe das Museum zahlreiche Veränderungen durchgeführt, sagte Weiss. So würden nun alle Praktika bezahlt, außerdem würde Geld gesammelt, um die Kunstsammlung vielfältiger zu machen, zudem sei ein spezieller Posten in der Museumsleitung geschaffen worden, der sich solcher Fragen annehmen solle.

"Wir werden stärker, klarer und mehr im Gleichschritt mit dem Wesen unserer Aufgabe aus der Krise hervorkommen", sagte der österreichische Museumsdirektor Max Hollein und kündigte für Frühjahr und Sommer zahlreiche neue Ausstellungen an. "Das Museum ist wie ein alter vertrauter Freund, und wir knüpfen da auf bedeutende Weise wieder an." (APA, 10.3.2021)