Besonders stark sind die Preise von Einfamilienhäusern gestiegen.

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Schon im zweiten und dritten Quartal 2020 gab es außerordentlich starke Preisanstiege bei österreichischen Wohnimmobilien. Das vierte Quartal setzte aber noch eins drauf: Nach 5,2 (1. Quartal) und 9,5 Prozent (2. Quartal) verteuerten sich Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen zwischen Oktober und Dezember 2020 um genau 10,0 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Wohnimmobilienpreixindex der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) hervor.

Verteuerung von 7,0 Prozent im Gesamtjahr

Für das Gesamtjahr errechnete die OeNB somit einen durchschnittlichen Preisanstieg von 7,0 Prozent. Etwas mehr als 2018 (6,9 Prozent), bedeutend mehr als 2019 (3,9 Prozent).

Einfamilienhäuser außerhalb Wiens (die OeNB unterteilt ihre Statistik in "Wien" und "Österreich ohne Wien", Anm.) wurden im 3. Quartal um 12,1 und im 4. Quartal um 11,4 Prozent teurer, in Wien stiegen die Preise sogar um 13,8 bzw. 17,2 Prozent. Im restlichen Bundesgebiet verteuerten sich Einfamilienhäuser zum Jahresende um 11,4 Prozent, nach 12,1 Prozent im dritten und 10,6 Prozent im 2. Quartal. Im ersten Quartal lag hier der Preisanstieg bei "nur" 3,3 Prozent.

Im Gesamtjahr ging es bei den Einfamilienhäusern in Wien somit um 13,3 Prozent, in Österreich ohne Wien um 9,4 Prozent nach oben. Damit waren insbesondere die Einfamilienhäuser für die Verteuerungen im Gesamtjahr verantwortlich. Das mit der Corona-Pandemie stark genutzte Homeoffice dürfte den Wunsch nach Wohnen im Grünen bzw. mit Garten verstärkt haben, heißt es in einer Presseaussendung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) von Mittwoch.

Fundamentalpreisindikator gestiegen

Der Fundamentalpreisindikator der OeNB für Wohnimmobilien ist im vierten Quartal somit ebenfalls stark gestiegen und lag mit 18,6 Prozent um 2,7 Prozentpunkte über dem Wert des Vorquartals. Für Wien betrug der Wert stabil 24 Prozent.

Die im Fundamentalpreisindikator enthaltenen Faktoren zeigten eine niedrigere Preisentwicklung als die tatsächliche an, was auf eine zunehmende Überhitzung des Wohnimmobilienmarktes hindeute, heißt es in der Immobilienmarktanalyse der Notenbank. (red, APA, 10.3.2021)