Der deutsche Sportartikelhersteller Adidas will in den kommenden vier Jahren den Umsatz und seine Profitabilität deutlich verbessern. Dazu will das Unternehmen den Direktvertrieb und die digitalen Kanäle ausbauen, die bis 2025 einen Großteil des geplanten Wachstums ausmachen sollen. Die eigenen Läden und der Onlinehandel werden damit zukünftig eine noch größere Rolle spielen. Aktionäre können sich zudem über milliardenschwere Ausschüttungen freuen.

Das teilte das Unternehmen am Mittwoch an seinem Investorentag mit. An der Börse fiel die Reaktion auf die mit Spannung erwartete Strategie positiv aus. Die Papiere der Herzogenauracher schossen zur Wochenmitte um bis zu 8,6 Prozent auf das höchste Niveau seit Jänner 2020 nach oben. Zuletzt lagen sie noch mit plus 6 Prozent an der Dax-Spitze.

Eine Milliarde für digitale Transformation

Von 2021 bis 2025 erwartet Adidas im Schnitt ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von 8 bis 10 Prozent pro Jahr. Der Anteil des Direktvertriebes soll dabei bis 2025 auf etwa 50 Prozent der Gesamterlöse steigen und über 80 Prozent der bis dahin geplanten Umsatzsteigerung ausmachen, hieß es. Der Umsatz per E-Commerce soll sich auf 8 bis 9 Milliarden Euro verdoppeln. Im Jahr 2020 schaffte der Onlinehandel mit mehr als 4 Milliarden Euro gut 20 Prozent der Gesamterlöse. Um seine Ziele zu erreichen, setzt Adidas neben Investitionen in den Onlinehandel auf den Ausbau seines Mitgliederprogramms.

Insgesamt will Adidas in die digitale Transformation bis 2025 mehr als eine Milliarde Euro investieren. Zudem soll rund eine Milliarde Euro mehr in Produktentwicklung, Marketing und Sponsoring der Marke Adidas gesteckt werden. Die Kernkategorien Fußball, Running, Training, Outdoor und Lifestyle sollen künftig mehr als 95 Prozent des Wachstums ausmachen. Dazu setzt Adidas verstärkt auf Frauen als Kundschaft.

Hoffnung auf starkes Wachstum

Auch die Profitabilität soll in dieser Zeit deutlich zunehmen: Neben einer kräftigen Margensteigerung erwartet Adidas bis 2025 einen Anstieg des Gewinns aus dem fortgeführten Geschäft von im Schnitt 16 bis 18 Prozent jährlich. 30 bis 50 Prozent davon will das Unternehmen als Dividende ausschütten, dazu sind Aktienrückkäufe geplant. Insgesamt will Adidas so 8 bis 9 Milliarden Euro an seine Aktionäre weiterreichen.

"Ein Jahr wie 2020 hatten wir noch nie", erklärte Adidas-Vorstandschef Kasper Rorsted. Im Frühjahr drohte dem Konzern sogar das Geld auszugehen, weil Geschäfte flächendeckend geschlossen waren und die bestellte Ware auf Halde lag. Zum Jahresende lagen die Lagerbestände mit 4,4 Milliarden Euro nur noch acht Prozent über Vorjahr, allein im vierten Quartal wurden sie um 300 Millionen Euro abgebaut. Trotz der pandemiebedingten Ladenschließungen im europäischen Winter schrieb Adidas im vierten Quartal schwarze Zahlen. Das Betriebsergebnis lag mit 225 (2019: 245) Millionen Euro über den geplanten 100 bis 200 Millionen. (APA, 10.3.2021)