Schwer zu kriegen und wenn, dann meist teuer: Die Playstation 5.

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Die Auswirkungen der Computerchip-Knappheit haben auch vor Konsolen nicht Halt gemacht. Wer etwa aktuell eine Playstation 5 kaufen will, findet nur wenige Angebote, die häufig massiv über der Preisempfehlung von Sony liegen. Der britische Retailer Currys hat dagegen nun ein eigenes Rezept gefunden, das die Absurdität gut illustriert.

Er hat für neu eintreffende Kontingente der Konsole nun ein Lotteriesystem eingerichtet. Interessenten mit Wohnsitz in Großbritannien können sich online für einen "PS5 Priority Pass" anmelden. Zu gewinnen gibt es dabei nicht die Spieleplattform selber, sondern eine Kaufberechtigung.

Kaufberechtigung mit drei Tagen Gültigkeit

Wer gezogen wird, erhält ein Zertifikat mit einem Code, der 72 Stunden lang gültig ist. Mit diesem kann er bei einer ihm nach Wohnort zugewiesenen Filiale des Anbieters eine PS5 erwerben. Verschickt wird das Zertifikat, sobald der Händler nach Lockerung der Pandemiebeschränkungen wieder aufsperren kann und die entsprechende Filialen Konsolen auf Lager hat. Pro Person wird nur ein Gerät abgegeben.

Das Glücksspiel rund um ein Vorkaufsrecht soll sogenannten "Scalpern" ein Schnippchen schlagen. Darunter versteht man Personen, die – teils mit automatisierten Hilfsmitteln – versuchen, möglichst viele neue Konsolen, aber auch Grafikkarten und andere schwer lieferbare Produkte bei Verfügbarkeit zu ergattern, nur um sie postwendend teurer auf Plattformen wie eBay weiterzuverkaufen.

Kein Zeitvorteil für Scalper

Durch die zufällige Zuteilung will man sicherstellen, dass zumindest ein Großteil der Geräte in den Händen von Spielern landet, die sie auch verwenden wollen, da die Wucherer um ihren technischen Vorteil gebracht werden, den sie bei "First Come First Serve" haben. Ob dies funktionieren wird, oder ob die Scalper Möglichkeiten finden, sich durch massenhafte Anmeldungen bessere Chancen zu verschaffen, bleibt abzuwarten.

Der Weiterverkäufern könnte bald aber auch Ungemach von politischer Seite drohen. Denn die Rufe nach einem Verbot solcher Praktiken werden lauter. Ein Ende 2020 vorgebrachter Gesetzesentwurf des schottischen Abgeordenten Douglas Chapman (SNP) erfreut sich laut VG24/7 wachsender Beliebtheit im Parlament. (gpi, 11.3.2021)