Ein von einer IS-Gruppe niedergebranntes Dorf im Norden von Mosambik.

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Washington – Die US-Regierung hat Ableger der Miliz Islamischer Staat (IS) im Kongo und in Mosambik als globale Terrororganisationen eingestuft. Die Gruppen und ihre Anführer werden mit Sanktionen belegt, US-Firmen und Bürger dürfen keine Geschäfte mit ihnen machen. Ausländischen Banken, die weiter mit ihnen Geschäfte machen, drohen damit ebenfalls Sanktionen.

Diese Gruppen hätten Terroranschläge verübt oder stellten mit Blick auf weitere Angriffe ein "bedeutendes Risiko" dar, erklärte das US-Außenministerium am Mittwoch. In Mosambik im Südosten Afrikas ist eine Gruppe militant islamistischer Extremisten betroffen, die im Erdgas-reichen Norden des Landes für zahlreiche Gräueltaten verantwortlich gemacht wird.

700.000 Menschen auf Flucht

Die US-Regierung bezeichnet die Gruppe als IS-Mosambik, nennt aber auch die Namen Ansar Al-Sunnna und Al-Shabaab. Die Gruppe habe sich 2018 zum IS bekannt, hieß es. IS-Mosambik habe unter Führung von Abu Yasir Hassan hunderte Zivilisten getötet und sei in der Provinz Cabo Delgado auch für "eine Reihe großer und ausgeklügelter Angriffe" verantwortlich, bei denen der wichtige Hafen von Mocimboa da Praia eingenommen worden sei. Die Angriffe im Norden des Landes hätten fast 700.000 Menschen in die Flucht getrieben, hieß es weiter.

Im zentralafrikanischen Staat Kongo betrifft die Terror-Einstufung die Gruppe ADF, die vor allem in den östlichen Provinzen Nord-Kivu und Ituri aktiv ist. Unter der Führung von Seka Musa Baluku habe der IS-Ableger den Vereinten Nationen zufolge allein im vergangenen Jahr bei Angriffen rund 850 Zivilpersonen getötet, hieß es. Die ADF und mehrere ihrer Anführer waren von den USA auch bereits zuvor auf anderer rechtlicher Grundlage mit Sanktionen belegt worden. (APA, 11.3.2021)