Im Tiroler Bezirk Schwaz, wo sich die südafrikanische Virusmutation ausgebreitet hat, wurde am Donnerstag mit der Durchimpfung der Bevölkerung begonnen. Insgesamt haben sich 48.500 Menschen für eine Impfung von Biontech/Pfizer angemeldet, das sind 76 Prozent der Impfberechtigten.

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Wien – Die Entwicklung wurde angekündigt – und tritt vorerst auch tatsächlich ein: Die Impfstofflieferungen nach Österreich werden erfreulicherweise mehr, wenn auch noch nicht in einem massiven Ausmaß. Mit Stand Donnerstagvormittag wurden laut Dashboard des Gesundheitsministeriums 1,28 Millionen Impfdosen nach Österreich geliefert. Konkret waren es 878.085 Dosen von Biontech/Pfizer, 326.400 von Astra Zeneca und 73.200 von Moderna. Diese drei Impfstoffe wurden bisher auch zugelassen. Insgesamt werden für den März noch rund 750.000 Dosen erwartet.

Allerdings dürfte es bei der Impfgeschwindigkeit hapern: Bis inklusive Mittwoch, so der aktuelle Stand auf dem Dashboard des Gesundheitsministeriums, wurden rund 888.000 Dosen verimpft. Damit bleiben aber immer noch fast 400.000 Vakzine übrig – die zwar bereits im Land sind, aber noch nicht verimpft wurden. Nur zum Vergleich: Der bisherige Rekordtageswert in Österreich waren am vergangenen Freitag rund 31.000 durchgeführte Impfungen.

Ministerium sieht keinen Impfstau

Das Gesundheitsministerium sieht aber keinen Impfstau. Verwiesen wird darauf, dass erst am Dienstag "gesamt 190.170 Dosen nach Österreich geliefert" wurden. Alleine in dieser Kalenderwoche 10 (8. bis 14. März) sind es insgesamt 295.080 Lieferungen, wie es zum STANDARD heißt.

Die Lieferung der Impfstoffe erfolge punktuell – "und die Impfungen danach kontinuierlich". Demnach müssten die durchgeführten Impfungen in den kommenden Tagen in Österreich sprunghaft ansteigen – und den bisherigen Rekordtageswert pulverisieren.

Das Ministerium ortet "in vielen Fällen" aber auch "einen zeitlichen Gap zwischen Impfung und Eintragung der Impfung in den E-Impfpass". Das bedeutet, dass bereits mehr Impfungen durchgeführt sein müssen, als im Dashboard des Gesundheitsministeriums ersichtlich sind. Genauere aktuelle Zahlen gibt es hier vorerst aber nicht.

Bundesländer bereiten sich vor

In den kommenden Tagen sollen jedenfalls wieder vermehrt Zweitimpfungen stattfinden, die bereits für ein entsprechendes Zeitfenster geplant sind. "Daher wurden auch dafür bereits die Impfdosen abgerufen und befinden sich in den kommenden Tagen in Auslieferung an die jeweiligen Impfstellen."

Sind die Bundesländer aber auf den signifikanten Anstieg der Verfügbarkeit der Impfdosen in den kommenden Tagen auch vorbereitet? Das Gesundheitsministerium meint dazu nur: "Die Bundesländern befinden sich gerade in intensiver Vorbereitung, um in den kommenden Wochen über dementsprechende Kapazitäten zu verfügen, um die größeren Liefermengen auch dementsprechend verimpfen zu können." (David Krutzler, 11.3.2021)