Die Vienna Capitals nehmen Aufstellung. Sie erwarten gegen Fehervar eine ausgeglichene Serie.

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Als wären Weihnachten, Ostern und sein Geburtstag zusammengefallen. So geht es ihm, sagt Christian Feichtinger. Der Geschäftsführer der bet-at-home ICE Hockey League, kurz ICE, blickt ein Jahr zurück. "Da haben wir abgebrochen. Und hätte ich damals ein Jahr nach vorn geschaut, ich weiß nicht, ob ich uns vor dem Playoff gesehen hätte." Doch jetzt, ein Jahr später, steht die ICE vor dem Playoff, am Freitag beginnt das Viertelfinale, die Paarungen lauten Bozen gegen Bratislava, Vienna Capitals gegen Fehervar (19.15 Uhr, live auf Sky), Salzburg gegen Dornbirn sowie KAC gegen Villach (19.30, live auf Puls 24). Nach mindestens vier und maximal sieben Spieltagen steht das Semifinale fest. Allerspätestens am 25. April wird man den Meister kennen.

Infektionen und ein Lob

Nicht nur angesichts der Lage vor einem Jahr, auch angesichts der Situation im Herbst nimmt es wunder, dass die ICE schon 54 Spieltage hinter sich gebracht hat. Ende Oktober musste für mehr als zwei Wochen unterbrochen werden, in praktisch allen Teams gab es Corona Fälle, eher zuhauf als vereinzelt. Feichtinger: "Der Motor hat ordentlich gestottert." Doch das Stottern legte sich nicht nur, sondern ging sogar in ein Surren über. Gut möglich, dass Corona im Saisonverlauf eine kleinere Rolle spielte, weil gewissermaßen eine Durchseuchung stattgefunden hatte. Immunisierte Eishockeyherden, wenn man so will. Vor allem in den Kabinen und in den Nassräumen war es unmöglich, eine gewisse Nähe zu vermeiden, da musste es fast schon zu Infektionen kommen. Auf dem Eis, davon geht Feichtinger aus, hat es so gut wie keine Ansteckungen gegeben.

Feichtinger lobt die Bubble-Regelung der Regierung.
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Der Liga-Geschäftsführer spricht ein Pauschallob aus, ein Rad hätte ins andere gegriffen. Die einzelnen Vereine, die medizinischen Abteilungen, die Schiedsrichter – "alle haben ihre Rolle perfekt gespielt". Feichtinger findet auch höchste Töne "für die Spitzensport-Bubble-Regelung" der Regierung. Dank ihr ließ sich der Spielbetrieb trotz vereinzelter positiver Tests aufrechterhalten. "Die zuständigen Minister Kogler und Anschober haben uns immer das Gefühl gegeben, dass sie viel ermöglichen und wenig verhindern wollen. Andere Länder beneiden uns, dort hinken sie in ihren Spielplänen weit hinterher."

Aufregung um Feldkirch

Die Kommunikation der Liga mit den Vereinen hat sich jedenfalls in der Krise stark verbessert, man musste sich oft mehrmals die Woche zu mehrstündigen Online-Runden treffen. Mittlerweile kann sich Feichtinger, kann sich die ICE auch wieder mit ganz normalen Eishockeyproblemen auseinandersetzen, mit Fouls, Sperren oder Refereeleistungen. "Halleluja", sagt Feichtinger, "dass es jetzt wieder darum geht."

Kein normales Eishockeyproblem ist die kürzlich beschlossene Vergrößerung der Liga. In der kommenden Saison wird von elf auf 14 Vereine aufgestockt. HC Znojmo, Olimpija Ljubljana und HC Pustertal kommen dazu, wohingegen just ein Antrag der VEU Feldkirch bei der ICE-Generalversammlung keine Mehrheit fand. Daran stoßen sich der Eishockeyverband (ÖEHV) wie auch die Gewerkschaft. "Schließlich würde das 15 bis 20 neue Arbeitsplätze für einheimische Berufseishockeyspieler bringen", sagte der Union-Vorsitzende Alexander Tomanek.

Auch in Feldkirch herrscht Unverständnis über die Liga-Entscheidung. Bei Michael Lampert, der als Spieler die großen VEU-Erfolge in den 90ern miterlebte und nun Trainer und Geschäftsführer ist, ist "die Enttäuschung riesengroß". Zudem sei die Entscheidung der Liga nicht begründet worden. "Es hat nur geheißen, wir haben zu wenig Stimmen bekommen."

Von Vertretern mehrerer Vereine ist zu hören, dass man sich darauf verständigt hatte, auf 14 und nicht auf 15 Vereine aufzustocken. Zudem sei Feldkirchs Bewerbung weniger professionell ausgefallen als die anderen drei. "Wir haben die Kriterien erfüllt", daran hält Lampert fest – und hofft, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. (Fritz Neumann, 12.3.2021)

Das Programm der ICE-Hockey-League dieser Woche:

Freitag, 12. März: Viertelfinale, 1. Spiel

HCB Südtirol Alperia – Bratislava Capitals
19:15 Spusu Vienna Capitals – Hydro Fehervar AV19 (live auf Sky)
19:15 EC Red Bull Salzburg – Dornbirn Bulldogs
19:30 EC-KAC – EC Grand Immo VSV (live auf Puls 24)

Sonntag, 14. März: Viertelfinale, 2. Spiel

17:30 EC Grand Immo VSV – EC-KAC (live auf Puls24)
17:30 Hydro Fehervar AV19 – Spusu Vienna Capitals
19:15 Bratislava Capitals – HCB Südtirol Alperia
19:15 Dornbirn Bulldogs – EC Red Bull Salzburg (live auf Sky)