Wer Corona-bedingt eher zu Hause sitzt (sitzen muss) und im Eigentum wohnt, kann sich wenigstens über eines freuen: Die Immobilie ist um einiges mehr wert geworden. Die Wohnimmobilienpreise erhöhten sich 2020 laut einer Statistik der Nationalbank um sieben Prozent (Vorjahr: 3,9 Prozent). Für diesen Anstieg seien vor allem Einfamilienhäuser verantwortlich. Die Nationalbank stellt sogar einen direkten Bezug her: "Das mit der Pandemie stark genutzte Homeoffice dürfte den Wunsch nach Wohnen im Grünen bzw. mit Garten verstärken."

Die Wohnimmobilienpreise erhöhten sich 2020 laut einer Statistik der Nationalbank um sieben Prozent.
Foto: imago/U. J. Alexander

Wieder etwas, woran die Pandemie schuld ist. Gut, da ist natürlich noch die Tatsache, dass Wohlhabende für etwaig anzulegendes Geld so gut wie keine Zinsen bekommen und daher ins Betongold gehen. Aber es ist doch schön, wenn man in der allgemeinen Corona-Tristesse wenigstens auf seinen mit der Nagelschere manikürten Rasen und die Thujenhecken schauen kann, während man gerade in einer Videokonferenz mit der Firma ist.

Umweltbewusste finden übrigens das gar nicht gut, weil die Einfamilienhäuser zu der in Österreich besonders grassierenden Bodenversiegelung und Zersiedelung beitragen. Und junge Leute können Wohnungseigentum überhaupt fast nur im Erb- oder Schenkungsweg erlangen.

Aber die glücklichen Besitzer können, wie seinerzeit der "Herr Karl", in den Regen hinausschauen und denken: "Andere Leute haben das nicht …" (Hans Rauscher, 11.3.2021)