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Unerwünscht: Maxim Ponomarenko von der Band Galasy ZMesta.

Reuters

Auch heuer bleibt der Eurovision Song Contest von politischen Debatten nicht verschont: Nachdem bereits das vom Krieg mit Aserbaidschan gebeutelte Armenien seine Teilnahme zurückgezogen hat, lehnten die Veranstalter nun den von Belarus eingereichten Beitrag ab. Entweder werde dieser modifiziert oder ein neues Lied eingereicht, erklärte die European Broadcasting Union (EBU). Die Begründung: Der Song verhöhne die Protestbewegung gegen Diktator Alexander Lukaschenko.

"Wir sind zum Schluss gekommen, dass der Song den unpolitischen Charakter des Wettbewerbs infrage stellt", begründete die EBU ihren Schritt. Im Beitrag der bekannt protestkritischen Band Galasy ZMesta finden sich Zeilen wie "I will teach you to toe the line" (Ich werde Euch lehren, nach den Regeln zu spielen). Dies hatte Protest der Opposition zur Folge und befeuerte die auch von einigen EU-Parlamentariern angestoßene Debatte darüber, Belarus vom Wettbewerb auszuschließen.

Gegenüber Reuters verneinte Galasy-ZMesta-Frontmann Dmitry Butakow, dass man gegen die EBU-Regeln verstoße. Er habe aber die Reaktion dennoch erwartet: "Man hat uns die Eishockey-Weltmeisterschaft genommen, und im Vergleich dazu ist der Eurovision Song Contest ein Fliegenschiss." Vom staatlichen belarussischen Sender BTRC gab es vorerst keine Reaktion. (APA,12.3.,2021)