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Der Ex-Mitarbeiter soll mit sensiblen Daten gehandelt haben.

Foto: AP, Marcio Jose Sanchez

Ein ehemaliger Mitarbeiter von Apple wurde jetzt vom US-Konzern wegen Veruntreuung und dem Handel mit Firmengeheimnissen geklagt. Er habe sich damit bei einem nicht genannten Medienhaus neben einer monetären Bereicherung auch Berichterstattung für sein neues Start-up gesichert.

Fall vor Gericht

Der im Gerichtsdokument bereits mit Namen erwähnte Ex-Mitarbeiter Simon L. soll seine hohe Position ausgenutzt und sich so Daten aus ihm fremden Bereichen besorgt und diese dann an ein Medienhaus verkauft haben. L. war als "Product Design Architect" und "Advanced Materials Lead" zuletzt 2019 für Apple tätig. Im Gerichtsdokument heißt es: "Trotz des jahrelangen Angestelltenverhältnisses bei Apple hat L. seine Position und das in ihn gesetzte Vertrauen missbraucht. Um sich persönliche Vorteile zu verschaffen, hat er sensitive Informationen als Handelsobjekt benutzt."

Apple behauptet, das Medienhaus habe seit 2018 regelmäßig Berichte mit diesen gestohlenen Informationen veröffentlicht und sich immer auf eine "Quelle innerhalb von Apple" bezogen. Nach der Trennung von L. habe die Berichterstattung sogar zugenommen, und Apple fing an, intern nachzuforschen. Bei den gehandelten Informationen ging es zumeist um Produktpläne und um noch nicht veröffentlichte Geräte. "Appleinsider" vermutet, dass es zuletzt etwa um Daten zur AR-Brille Apple Glass gegangen sein könnte.

Schadenersatz

Der Grund für die Trennung von Apple war laut L. 2019 ein gewollter Neuanfang in einem Start-up, deshalb gründete er Arris, eine Forschungs- und Entwicklungsfirma für hochwertige Materialien. Als Verkäufer von Apple-Geräten habe L. zudem weiter Kontakt zu Apple gehalten, erklärt der US-Konzern. Sogar an internen Schulungen habe der Ex-Mitarbeiter noch teilgenommen. Am letzten Tag soll L. zudem eine "erhebliche Anzahl" von geheimen Dokumenten aus dem Firmennetzwerk heruntergeladen haben.

Apple klagt L. unter anderem auf Schadenersatz, auf sämtliche Zahlungen, die der Ex-Mitarbeiter von dem Medienhaus erhalten hat, und auf die komplette Übernahme der Gerichtskosten. Weiters verlangt der US-Konzern eine Entscheidung durch eine Jury. Eine Reaktion auf die Vorwürfe gibt es von Simon L. bis jetzt nicht. (aam, 12.3.2021)