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Bei einer Versammlung der russischen Opposition in Moskau sind Bürgerrechtlern zufolge mehr als 150 Menschen festgenommen worden

Foto: AP Photo/Victor Berezkin

Moskau – Bei einer Versammlung der russischen Opposition in Moskau sind Bürgerrechtlern zufolge mehr als 150 Menschen festgenommen worden. Zur Begründung hieß es, die Festgenommenen hätten gegen Corona-Beschränkungen verstoßen.

Abgeführt und in Gefangenentransporter gesteckt wurden am Samstag unter anderen die populären Politiker Wladimir Kara-Mursa, Ilja Jaschin, Andrej Piwowarow und Jewgeni Roisman, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur vor Ort berichtete. Auch Journalisten wurden am Versammlungsort, einem Hotel, zeitweilig festgehalten.

Piwowarow ist Geschäftsführer von Open Russia. Diese Organisation wurde von dem im Londoner Exil lebenden Kreml-Kritiker und ehemaligen Ölmagnaten Michail Chodorkowski gegründet und ist eine von mehr als 30 Gruppen, die der Kreml als unerwünscht einstuft und verboten hat.

Abruptes Ende

Bei dem Treffen unter dem Titel "Kommunales Russland" wollten sich ein halbes Jahr vor der Dumawahl Oppositionsabgeordnete aus ganz Russland miteinander vernetzen. Beraten werden sollten zwei Tage lang Strategien, um langfristig das Machtmonopol der Kremlpartei Geeintes Russland zu brechen. Tatsächlich dauerte die Veranstaltung aber gerade mal eine halbe Stunde – dann betraten plötzlich Sicherheitskräfte den Saal und erklärten sie für beendet.

Die russische Opposition beklagt immer wieder schwere Verstöße der Sicherheitsbehörden gegen das Recht auf Versammlungsfreiheit. In der Vergangenheit scheiterten immer wieder Versuche Andersdenkender, sich zu versammeln und zu organisieren. (APA/Reuters, 13.3.2021)