Die Pflichten eines Autoherstellers gehen, laut Akio Toyoda, über das Bauen eines Wagens hinaus

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Seit geraumer Zeit wird darüber spekuliert, dass Apple plant in die Autobranche einzusteigen – und zwar noch im Laufe der nächsten zehn Jahre. Toyota-Chef Akio Toyoda sprach jedoch eine Warnung für Neulinge der Autobranche aus. Wie der 64-Jährige bei einer Pressekonferenz am Donnerstag sagte, sollen sich neue Autohersteller darauf gefasst machen, ein jahrzehntelanges Engagement für seine Kunden aufzubringen.

40 Jahre Verantwortung

"Jeder kann ein Auto bauen, wenn er über die technischen Fähigkeiten verfügt," meinte Toyoda, Vorsitzender des Verbands der japanischen Automobilhersteller, am Donnerstag. Die Herstellung eines Autos sei jedoch zusätzlich mit einer langfristigen Verpflichtung verbunden: "Ich hoffe, neue Hersteller werden erkennen, dass sie sich 40 Jahre lang auf Kunden und verschiedene Veränderungen einstellen müssen."

Etwa müssten sich Autohersteller während der gesamten Lebensdauer eines Fahrzeugs mit verschiedenen Problemen befassen – angefangen bei der Beschaffung der Materialien für die Herstellung bis hin zur Verschrottung Jahrzehnte später.

Frische Konkurrenz willkommen

Der Einstieg von Technologieriesen bedeutete für Toyoda vor allem, dass die Autoindustrie eine Zukunft habe, und es eine breitere Auswahl für Kundinnen und Kunden geben werde. Laut des Toyota-Chefs begrüße man neue Konkurrenz, dennoch warnte er Neuzugänge vor einer Einstellung, die die Erfahrung und Marktposition erfahrener Hersteller ausnutzen könnte: "Ich denke nicht, dass es fair wäre, wenn diejenigen, die neu eintreten, sagen: ‘Wir müssen uns nicht für die nächsten 40 Jahre bemühen, und ihr anderen, die es schon seit vielen Jahren gibt, ihr macht das.’," meinte Toyoda während der Pressekonferenz.

Wie The Wall Street Journal berichtet, deutet diese Aussage darauf hin, dass die Autoindustrie in den bisherigen Gesprächen mit einer Vereinbarung, bei der ein möglicher Apple-Partner die Verantwortung für langfristige Risiken trägt, nicht zufrieden wäre. Akio Toyoda ging jedoch nicht weiter darauf ein, ob Mitglieder des Verbands japanischer Automobilhersteller mit Apple in Gesprächen waren. (hsu, 13.03.2021)