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Irland wird auf die Verimpfung des Coronavirus-Vakzins des schwedisch-britischen Parmakonzerns Astra Zeneca wohl vorerst verzichten.

Foto: REUTERS/Henry Nicholls

Irland wird auf die Verimpfung des Coronavirus-Vakzins des schwedisch-britischen Pharmakonzerns Astra Zeneca wohl vorerst verzichten. Dies habe das nationale beratende Infektionskomitee empfohlen, teilt das Gesundheitsministerium mit. Dabei handle es sich um eine Vorsichtsmaßnahme, bis man neue Informationen von der norwegischen Arzneimittelbehörde erhalten habe. Im Laufe des Tages wolle sich das Komitee nochmals treffen.

Untersuchung abwarten

Norwegen wie auch Dänemark hatten am Donnerstag nach Berichten über Komplikationen durch Blutgerinnsel nach der Impfung einen Impfstopp für das Vakzin von Astra Zeneca verhängt, in Norwegen sind bei drei jungen Menschen Blutgerinnsel beziehungsweise Hirnblutungen aufgetreten, nachdem sie mit dem Impfstoff des Unternehmens Astra Zeneca geimpft worden sind. Wie die norwegische Gesundheitsbehörde Folkehelseinstitutt am Samstag mitteilte, arbeiten alle drei im Gesundheitswesen. Es werde nun untersucht, ob es einen Zusammenhang zwischen der Impfung und dem Blutgerinnsel gibt.

Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hatte in einem ersten Zwischenbericht am Mittwochabend keinen Zusammenhang zwischen der Impfung und Blutgerinnungsstörungen feststellen können. Unter drei Millionen Geimpften sei die Rate solcher Erkrankungen nicht höher, als sie in einer Gruppe ungeimpfter Menschen wäre, ging aus dem Bericht hervor.

Vorsichtsmaßnahme

Steinar Madsen von der Arzneimittelbehörde sagte nun dem Norwegischen Rundfunk NRK: "So etwas ist sehr selten, aber sehr ernst." Außerdem seien mehrere Fälle gemeldet worden, in denen junge Geimpfte Hautblutungen oder blaue Flecken bekommen hätten, sagte Sigurd Hortemo vom Folkehelseinstitutt. Das könne ein Hinweis auf eine niedrige Anzahl an Blutplättchen (Thrombozyten) sein, was wiederum innere Blutungen auslösen könne.

Personen unter 50 Jahren, die in den letzten zwei Wochen mit dem Astra-Zeneca-Wirkstoff geimpft wurden, sind nun aufgefordert, genau auf Nebenwirkungen zu achten und bei Blutungen oder blauen Flecken zum Arzt zu gehen.

In Norwegen wurden bisher 121.820 Dosen des britisch-schwedischen Impfstoffs gegen das Coronavirus verabreicht. Am Donnerstag stoppte die Gesundheitsbehörde die Vergabe des Astra Zeneca-Impfstoffes, nachdem in Dänemark ein Mensch kurz nach der Impfung an einem Blutgerinnsel gestorben war. Die Dänen haben bisher aber keinen eindeutigen Zusammenhang feststellen können.

Lage in Österreich

Österreich gab am Donnerstag bekannt, weiterhin auf Astra Zeneca zu setzen. Laut dem Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen und dem Gesundheitsministerium sei der Nutzen der Impfung eindeutig belegt, jeder Impfstoff durchlaufe in der EU ein präzises Zulassungsverfahren. Und: "Es gibt keinen Hinweis, dass nach einer Corona-Schutzimpfung mehr venöse thromboembolische Ereignisse auftreten als bei ungeimpften Personen." Auch Deutschland wolle das Vakzin weiterhin verimpfen. (APA, red, 14.3.2021)