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Kein Superwahljahr für CDU-Chef Armin Laschet.

Foto: AP/Sohn

Baden-Württemberg: CDU Nummer eins. Rheinland-Pfalz: CDU Nummer eins. So hätte er ausgesehen, der Traum des neuen CDU-Chefs Armin Laschet zu Beginn des deutschen Superwahljahrs.

Doch es hat nicht sollen sein, und das gleich doppelt. Am grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann in Baden-Württemberg, der auch bis weit hinein in CDU-Milieus wohlgelitten und wählbar ist, kam seine Herausforderin Susanne Eisenmann nicht vorbei.

Eisenmanns schwerer Spagat

Nicht den gesamten Misserfolg wird sie auf die sogenannte "Maskenaffäre" schieben können, den Missstand also, dass Unionsabgeordnete beim Verkauf von Corona-Schutz kräftig verdienten. Eisenmann hatte einen schweren Spagat zu bewältigen: Sie musste den beliebten Kretschmann angreifen, konnte aber nicht zu sehr zubeißen im Wahlkampf, weil sie ja als Ministerin im grün-schwarzen Landeskabinett sitzt.

Ebenso wird Christian Baldauf in Rheinland-Pfalz nicht nur auf seine geschäftstüchtigen Kollegen zeigen können. Er blieb, im Vergleich zu "Landesmutter" Malu Dreyer (SPD) farblos. Zwar wird, so wie in Österreich, der Unmut in Deutschland über die andauernden Beschränkungen immer größer. Aber offensichtlich wollten die Wählerinnen und Wähler in der Pandemie keinen Wechsel an der Spitze ihrer Länder.

Kleiner Hoffnungsschimmer

Das könnte für Laschet ein kleiner Hoffnungsschimmer sein. Denn es würde bedeuten, dass bei der Bundestagswahl im September auch die Union recht gute Karten hätte, wieder die Nummer eins zu werden und das Kanzleramt zu halten.

Doch diese Ableitung ist nicht zulässig – grundsätzlich nicht und erst recht nicht in diesem Fall. Angela Merkel, die jahrelang eine Konstante war, wird nicht mehr da sein. Und Laschet ist noch nicht einmal Kanzlerkandidat. Es gibt derzeit bloß zwei Landtagswahlen, und die haben seine Lage nicht verbessert. (Birgit Baumann, 14.3.2021)