Palmöl ist eines der Reizwörter, die eine Diskussion in Gang gebracht haben.

Foto: imago

Palmöl und Kobalt sind die beiden Reizworte, die eine heftige Diskussion in Gang gebracht haben, jedenfalls in den von allgemeinem Wohlstand begünstigten Teilen der Welt. Die Debatte, an der sich die Textilindustrie immer wieder erfolgreich vorbeischummelt, hat nun die Autoindustrie erfasst und lässt sie auch nicht mehr los. Woher kommen die Bestandteile eines Automobils, und wie werden sie hergestellt?

Das betrifft gleichermaßen die Umweltbedingungen wie auch die sozialen Standards. Hersteller sollen verpflichtet werden, Herkunft und Produktionsbedingungen, die hinter ihren Produkten stecken, offenzulegen und stetig zu verbessern. Das Schlagwort heißt Lieferkettengesetz.

Subunternehmen unter Preisdruck

Marketing und Werbung vieler großer Automarken eilen diesem Prozess ja längst voraus und tun jetzt schon, so als hätte man alles im Griff. Und es ist auch anzunehmen, dass sie ihren Teil der Verpflichtung rasch und gut in den Griff kriegen. Der Knackpunkt liegt aber an den vielen Subunternehmen, die, irgendwo in der Welt verteilt oder versteckt, häufig so unter Preisdruck stehen, dass sie sich zu Schwindel und Betrug gezwungen fühlen.

Das wird noch ein schwieriger Weg, aber ohne Einbeziehung aller in die Bilanz verschiebt man die Probleme nur von einem Kontinent zum anderen. (Rudolf Skarics, 26.3.2021)