Die kalte Jahreszeit – und ja, dieser März gehört definitiv noch dazu – ist die Zeit der Zichoriengewächse. Radicchio (leider meist nur die runde Chioggia-Art, seltener der lange, dünne Radicchio Rosso di Treviso Tardivo), Endivie, Chicoree und Zuckerhut sind hierzulande leicht zu finden. Anders ist das im Fall von Puntarelle, auf Deutsch wird diese Blattzichorie auch "Vulkanspargel" genannt.

Puntarelle, wie sie bei uns auf dem Markt zu finden ist.
Foto: Petra Eder

Das Blattgewächs ist vor allem in Mittel- und Süditalien beliebt. Was aber besonders begehrt ist, sind nicht die doch ordentlich bitteren Blätter (diese am besten gedünstet wie anderes Blattgemüse zubereiten), sondern die im Inneren des Salatkopfes zu findenden weißen, hohlen Triebe. Bei der klassischen Zubereitung "alla romana" werden die geputzten Spitzen fein in Streifen geschnitten (es gibt sogar eigene Puntarelle-Schneider zu kaufen), diese werden in kaltem Wasser eingelegt, sodass sie sich einkringeln. Dann werden sie mit einer Sauce aus Sardellen, Knoblauch, Olivenöl und Essig oder Zitrone serviert.

Vor kurzem erspähten wir beim samstäglichen Markteinkauf einen prächtigen Puntarelle-Kopf und konnten nicht widerstehen. Die kalte Zubereitung war allerdings aufgrund winterlicher Außentemperaturen nicht besonders verlockend, daher bereiteten wir sie in der Pfanne zu. Mit einer Marinade, die an die römische Art angelehnt ist. Dazu kombinierten wir geröstete Pinienkerne und fermentierten Knoblauch, der durch seine leichte lakritzige Süße sehr gut dazupasst.

Für zwei Personen als Hauptgericht (mit Weißbrot) benötigt man:

  • 1 Kopf Puntarelle
  • Saft und Schale einer 1/2 Zitrone
  • 2 Knoblauchzehen
  • 4 Anchovisfilets in Öl
  • 4 EL Olivenöl (das besonders gute)
  • 2 EL Pinienkerne
  • 2 Zehen fermentierter Knoblauch
  • etwas Olivenöl zum Anbraten

Puntarelle-aus-der-Pfanne.pdf

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Zunächst die Blätter des Salats entfernen (aufheben und als Gemüsebeilage zubereiten). Einige zarte grüne Blätter aus dem Inneren zum Servieren beiseitelegen.

Foto: Petra Eder

Den Strunk abschneiden, die einzelnen Spitzen heraustrennen, waschen, trocknen und die größeren Spitzen der Länge nach halbieren.

Foto: Petra Eder

Knoblauch schälen und in Scheiben schneiden.

Foto: Petra Eder

Die Anchovis mit einer Gabel zerdrücken.

Foto: Petra Eder

Den Knoblauch kurz in heißem Öl andünsten und wieder herausnehmen.

Foto: Petra Eder

Zitronenschale fein abschälen und in dünne Streifen schneiden oder gleich mit einem Zestenreißer abschälen.

Die zerdrückten Anchovis mit dem Saft einer halben Zitrone, 4 EL Olivenöl ...

Foto: Petra Eder

... und dem Knoblauch verrühren und mit Salz und Pfeffer abschmecken (Vorsicht mit dem Salz, die Anchovis enthalten bereits viel Salz).

Foto: Petra Eder

Den fermentierten Knoblauch in kleine Stücke schneiden.

Foto: Petra Eder

Die Pinienkerne kurz ohne Fett anrösten und beiseitestellen.

Foto: Petra Eder

Die Puntarelle in etwas Olivenöl in der Pfanne etwa 7–10 Minuten bei mittlerer Hitze garen, bis diese etwas gebräunt sind.

Foto: Petra Eder

Auf dem Teller mit den grünen Blättern anrichten und mit dem Dressing beträufeln, mit ...

Foto: Petra Eder

... den Pinienkernen, den Zitronenzesten und ...

Foto: Petra Eder

... dem fermentierten Knoblauch servieren. (Petra Eder, 17.3.2021)

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Foto: Petra Eder