Die größte öffentliche Aufmerksamkeit mögen auch bei Samsung High-End-Smartphones erfahren – also die Modelle der S- und Note-Reihe. Die meisten Geräte verkauft das südkoreanische Unternehmen aber in einer ganz anderen Preiskategorie: der Mittelklasse. Und dort steht nun eine neue Generation an, die verspricht, vieles aus dem High-End-Segment für deutlich weniger Geld zu bieten.

Es ist ein Trio

Mit dem Galaxy A52, A52 5G und A72 hat Samsung jetzt gleich drei neue Smartphones vorgestellt. Alle drei präsentieren sie sich in einem neuen, laut Samsung bewusst schlicht gehaltenen und "Soft Edge" genannten Design, das auch den gewohnten "Camera Bump" – also das Herausstehen des Kameramoduls – besser kaschieren soll. Die Unterschiede zeigen sich also erst unter der Oberfläche, und welche das sind, offenbart zumindest bei den A52-Modellen schon der Name.

Das Galaxy A52.
Foto: Samsung

Während das reguläre Galaxy A52 mit einem Snapdragon 720G (ein Achtkerner mit zwei mit maximal 2,3 GHz getakteten Kernen und sechs mit maximal 1,8 GHz betriebenen Cores) ausgestattet ist, gibt es beim A52 5G einen Snapdragon 750G (2 x 2,2 GHz, 6 x 1,8 GHz). Und letzterer kann eben mit einem integrierten 5G-Modem aufwarten. Wem Unterstützung für die neueste Mobilfunkgeneration trotz der weiter eher marginalen Netzabdeckung wichtig ist, der mag hierin einen Kaufgrund finden. Übrigens sollte man sich nicht von der größeren Modelnummer täuschen lassen, das A72 kommt ebenfalls nur mit LTE-Unterstützung.

AMOLED

Der Bildschirm ist bei den A52-Modellen 6,5 Zoll groß, es handelt sich um einen AMOLED mit einer Auflösung von 2.400 x 1.080 Pixel. Das Display des A72 ist mit 6,7 Zoll etwas größer, die Auflösung fällt dann wieder gleich aus. Dank Punchhole-Ausschnitts geht der Bildschirm an allen Seiten fast ganz bis an den Rand, lediglich ein kleines Kinn unten zeigt sich.

Wirklich interessant wird es dann aber bei den Details zum Bildschirm, weisen doch sowohl A52 als auch A72 90-Hz-Support auf. Solche hohen Bildwiederholfrequenzen – die sowohl für Touch-Eingaben als auch die Wiedergabe von Animationen sehr hilfreich sind – gibt es in dieser Preisklasse bisher kaum. Beim A52 5G geht man gar noch einen Schritt weiter und unterstützt jene 120 Hz, die auch das Galaxy S21 bietet. Besonders streicht Samsung die gesteigerte maximale Helligkeit hervor. Mit 800 Nits soll diese um 33 Prozent besser als bei den Vorgängern sein.

Galaxy A52 5G, gut zu erkennen hier der Punchhole-Ausschnitt an der Vorderseite.
Foto: Samsung

Kamera

Alle Modelle sind mit vier Kameras an der Rückseite ausgestattet. Den Kern bildet dabei ein 64-Megapixel-Sensor (f/1.8, OIS) mit Tetra-Binning. Es werden also jeweils vier Bildpunkte zu einem Pixel im fertigen Bild kombiniert, was vor allem am Abend bessere Aufnahmen liefern soll. Auch den KI-basierten Szenenoptimierer preist Samsung einmal mehr an. Ob dieser hier nun besser funktioniert als beim S21 – wo es praktisch immer besser ist, ihn zu deaktivieren –, muss sich aber erst zeigen. Auch einen Pro-Video-Mode sowie eine "My Filter" genannte Funktion, mit der man mehrere Bearbeitungsschritte in einem Filter zusammenfassen kann, liefern alle Modelle mit. Zudem ist es möglich, aus 4K-Videos einzelne Bilder mit 8K-Auflösung zu extrahieren.

Bei der zweiten Kamera handelt es sich um einen Ultraweitwinkel mit 12 Megapixel und f/2.2, dazu kommt dann noch eine Makro-Kamera mit 5 Megapixel (f/2.4). Eine Besonderheit des A72 ist der 3x optische Zoom (8 Megapixel, f/2.4), die anderen beiden Modelle haben stattdessen einen Tiefensensor mit 5 Megapixel. Die Frontkamera (32 Megapixel, f/2.2) ist dann wieder bei allen gleich.

Akku und mehr

Vollmundig verspricht Samsung eine "Zwei-Tages-Akkulaufzeit" für seine Geräte. Ob dieses Versprechen eingehalten werden kann, müssen natürlich erst unabhängige Tests zeigen. Jedenfalls fällt der Akku mit 4.500 mAh für die A52-Modelle und 5.000 mAh für das A72 schon mal relativ geräumig aus. Aufgeladen werden können diese mit 25 Watt auch recht flott.

Der lokale Speicherplatz liegt je nach Ausführung zwischen 128 und 256 GB, lässt sich aber über einen Micro-SD-Slot erweitern. Das RAM variiert je nach Ausführung zwischen 6 und 8 GB, lediglich vom A52 gibt es auch ein Modell mit "nur" 4 GB. Zur Authentifizierung gibt es einen Fingerabdrucksensor im Display. Positiv fällt zudem die IP67-Zertifizierung auf, sämtliche der neuen Geräte sind also vor Staub und Wasser (bis zu 30 Minuten bei einer maximalen Tiefe von einem Meter) geschützt.

Es gibt Stereo-Lautsprecher, die auch deutlich lauter als bei den direkten Vorgängern sein sollen. Vor allem aber: eine Miniklinkenbuchse für Kopfhörer. Abmessungen und Gewicht der Geräte sind mit 75,1 x 159,9 x 8,4 mm bei 189 Gramm (A52 und A52 5G) sowie 77,4 x 165 x 8,4 mm und 203 Gramm (A72) angegeben. WLAN 802.11ac sowie Bluetooth 5.0 unterstützten alle Modelle.

Das Galaxy A72 in allen verfügbaren Farben.
Foto: Samsung

One UI

Als Software nutzen alle drei Modelle das Android-11-basierte One UI 3.1. Besonders positiv sticht dabei hervor, dass Samsung auch in der Mittelklasse nun mindestens vier Jahre lang Sicherheitsaktualisierungen verspricht. Eine Frequenz, wie oft diese garantiert erhältlich sein werden, gibt man nicht an. Allerdings sind darin auch drei große Android-Versionssprünge enthalten, alle drei Modelle sollten also bis Android 14 aktualisiert werden.

Die neuen Smartphones sind in den Farben Schwarz, Weiß, Violett und Blau erhältlich, wobei das bei Samsung natürlich alles mit dem Wort "Awesome" versehen wird. Ein Begriff, dem man in den kommenden Monaten auch kaum entkommen wird, wird er in den zugehörigen Werbeclips doch schon fast im Stakkato verwendet. Das Galaxy A52 is ab 349 Euro erhältlich, die 5G-Variante gibt es dann um 429 Euro. Das Galaxy A72 schlägt schlussendlich mit 449 Euro zu Buche. Alle drei Modelle sind ab sofort erhältlich. (Andreas Proschofsky, 17.3.2021)