Für die App von Number X fällt eine monatliche Pauschale an, Zusatzkosten bei Zahlungen sollen nicht entstehen.

Foto: NumberX International GmbH

Claudio Wilhelmer, zuvor unter anderem Country-Manager DACH der Londoner Neobank Revolut, und Matthias Seiderer, bisher Chief Revenue Officer des Wiener KI-Technologieunternehmens Anyline, haben zusammen ein auf Finanztechnologie spezialisiertes Start-up (in Fachkreisen Fintech genannt) gegründet. Es hört auf den klingenden Namen Number X.

Moment einmal: Ist Revolut nicht der größte Konkurrent der deutscher Mobile Bank N26, die zuvor Number 26 hieß? Gibt es da nicht eine auffällige Ähnlichkeit zwischen den beiden Firmennamen? Ein Schelm, wer Böses denkt: "Es ist keine Anspielung auf N26, die ja seit geraumer Zeit N26 heißen", schreibt Wilhelmer auf Anfrage des STANDARD.

Stattdessen erklärt er die Namensfindung des Start-ups folgendermaßen: "Number X ist die Finanzplattform, die für Endkunden das bewährte Alte mit dem innovativen Neuen verbindet, also ganz konkret die traditionelle Bankenwelt mit neuen Finanztechnologien. Alles dreht sich um Finanzen (= Zahlen), und das X ist Symbol für die Schnittstelle, aber eben ganz einfach für Nutzer aufbereitet und zugänglich."

App-basierte Bezahlkarte nach dem Open-Banking-Prinzip

Abseits der Namen- und Zahlenspielereien: Worum geht es bei Number X? Es handelt sich um eine App-basierte Bezahlkarte, die nach dem Open-Banking-Prinzip der EU-Zahlungsdiensterichtlinie (PSD2) umgesetzt wurde. Dieses besagt, dass Banken ihre Schnittstellen für andere Unternehmen öffnen müssen. So soll es Start-ups ermöglicht werden, neue Apps für Kunden zu entwickeln, die auf den Konten der Hausbanken aufbauen.

Somit kommt bei Number X eine App-basierte Mastercard für iOS- und Android-Endgeräte zum Einsatz, die um eine physische Bezahlkarte ergänzt wird. Die User melden sich in der App an und können diese dann mit verschiedenen Konten verknüpfen.

Sodann können sie mit dem Service weltweit ohne versteckte Kosten bezahlen, kostenlos Bargeld abheben und diese Ausgaben den jeweiligen Konten zuordnen – das dürfte zum Beispiel praktisch für Selbstständige sein, die ihre Ausgaben jeweils dem Privat- oder Geschäftskonto zuordnen müssen. Außerdem lässt sich ein monatliches Ausgabenlimit definieren, ungenutztes Budget der Vormonate wird auf Wunsch automatisch in ein Sparkonto gebucht und ist bei Bedarf zusätzlich verfügbar.

Monatliche Gebühr

Während eines Testzeitraums kann der Service kostenlos genutzt werden, danach fällt ein monatlicher Pauschalbetrag an. Dabei zieht man den Vergleich zu anderen Flatrate-Services wie Netflix und Spotify und wirbt damit, dass ergänzend zur monatlichen Gebühr keine Zusatzgebühren anfallen.

Die genaue Preisgestaltung soll zum Marktstart bekanntgegeben werden. Dieser ist in Deutschland und Österreich für die kommenden Wochen geplant. (stm, 18.3.2021)