Stanković absolvierte bisher vier Länderspiele.

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Bremen (APA/dpa) – Salzburg-Goalie Cican Stanković hat auf seine Nicht-Nominierung für die Fußball-Nationalmannschaft mit deutlicher Kritik reagiert. "Ich bin seit etwa zweieinhalb Jahren immer ein Teil des österreichischen Nationalteams. Dass ich jetzt aus dem Kader gestrichen wurde, kann ich absolut nicht nachvollziehen und bin darüber sehr verärgert, auch weil ich sehr gern für Österreich spiele", wurde Stanković am Mittwoch auf "www.salzburg24.at" zitiert.

Er müsse die Entscheidung jedoch akzeptieren, gestand der 28-Jährige, der sich nun ausschließlich seinem Club widmen will. "Meine ganze Konzentration und mein Fokus gelten jetzt meinen Aufgaben mit dem FC Red Bull Salzburg."

Teamchef Franco Foda hatte am Dienstag einen provisorischen 43-Mann-Kader nominiert, weil die Deutschland-Legionäre nicht zum Auftaktmatch der WM-Qualifikation in Schottland reisen dürfen. Die einberufenen Goalies sind Daniel Bachmann (Watford), Heinz Lindner (Basel), Pavao Pervan (Wolfsburg), Alexander Schlager (LASK) und Jörg Siebenhandl (Sturm Graz).

Für Stanković war nur Platz auf der Abrufliste. Der Keeper absolvierte vier Länderspiele, zuletzt war er am 13. Oktober 2019 beim 1:0 in der EM-Qualifikation in Slowenien im Einsatz.

Schmid spielt seit vergangenem Sommer für Werder Bremen.
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Schmid bei U21

Eine kritische Wortmeldung kam am Mittwoch auch von Romano Schmid – der Legionär von Werder Bremen zeigte sich ebenfalls nicht erfreut darüber, nur auf der ÖFB-Abrufliste zu stehen. "Es ist ein 43-Mann-Kader. Natürlich kann ich sagen, dass ich ein bisschen enttäuscht bin, nur auf Abruf dabei zu sein", sagte der 21-jährige Steirer in einer digitalen Medienrunde in Bremen.

"Ich bin richtig happy, wenn es irgendwann mal klappt mit dem A-Nationalteam. Ich habe alles dafür gegeben, dass ich diesmal dabei bin. Das hat leider nicht funktioniert." Der Offensivspieler wurde stattdessen für die ÖFB-U21-Auswahl berufen.

Schmid kam vor dieser Saison vom WAC zu Werder. Nach einigen Startschwierigkeiten wurde er seit der zehnten Runde in jeder Bundesliga-Partie der Bremer eingesetzt. "Für mich war klar, dass ich eine gewisse Zeit brauche, um Fuß zu fassen. Jetzt bin ich drin. Und jetzt will ich auch in dieser Mannschaft drinbleiben", sagte er.

Grbić wohl nicht in Glasgow dabei

Indessen muss das ÖFB-Team wohl auch ohne Stürmer Adrian Grbić auskommen. Wie die französische Fußball-Liga (LFP) am Mittwoch mitteilte, werden die Klubs der ersten und zweiten Liga ihre Spieler nicht für Länderspiele außerhalb der EU und des weiteren Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) zur Verfügung stellen. Demnach kann Grbić nicht nach Glasgow reisen.

In Frankreich besagen die Corona-Reisebeschränkungen, dass Rückkehrer aus einem Nicht-EU/EWR-Land für 14 Tage in Quarantäne müssen. Dadurch entfällt wiederum laut FIFA-Vorgaben die Abstellpflicht der Vereine.

Damit kann Foda gegen Schottland mit großer Wahrscheinlichkeit auf 20 Spieler seines derzeitigen 43-Mann-Kaders nicht zurückgreifen – fehlen werden auch alle 19 nominierten Deutschland-Legionäre.

Grbić hält bei sieben Länderspielen und vier Toren, zuletzt traf er in drei ÖFB-Partien in Folge. Da in Glasgow auch Sasa Kalajdzic und Marko Arnautovic wegen Reisebeschränkungen nicht eingesetzt werden können, dürfte wohl Rapids Ercan Kara beginnen und damit sein Debüt geben. (APA, 17.3.2021)