Das Verhältnis zwischen Nordkorea und den USA ist weiter eisig.

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Pjöngjang – Das wegen seines Atomwaffenprogramms isolierte Nordkorea will sich weiteren Versuchen der neuen US-Regierung zur Kontaktaufnahme so lange sperren, bis seine Bedingungen erfüllt sind. Nordkoreas erste Vizeaußenministerin Choe Son-hui warf Washington feindselige Politik und die Verwendung "billiger Tricks" vor. Die US-Regierung wolle den Kontakt nur als Mittel nutzen, "um Zeit zu gewinnen und die öffentliche Meinung zu formen", wurde Choe am Donnerstag von Staatsmedien zitiert.

"Kein Kontakt möglich"

"Wir haben bereits unseren Standpunkt erklärt, dass kein Kontakt und Dialog jeglicher Art zwischen der Demokratischen Volksrepublik Korea und den USA möglich ist, bis die USA ihre feindselige Politik zurückziehen", sagte Cho. Bis dahin werde Pjöngjang jeden Versuch der Kontaktaufnahme ignorieren.

Nordkorea bestätigte damit erstmals von seiner Seite, dass die US-Regierung unter Präsident Joe Biden mehrmals versucht hat, eine Verbindung herzustellen. Am vergangenen Montag hatte eine Sprecherin des Weißen Hauses mitgeteilt, dass entsprechende Bemühungen bisher erfolglos gewesen seien. Das Ziel sei, auf Diplomatie zu setzen und das "Risiko einer Eskalation" zu senken.

Kaum Fortschritte unter Trump

Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte wegen Nordkoreas Atomprogramms Gespräche mit Machthaber Kim Jong-un angestoßen und ihn auch persönlich getroffen. In der Sache wurden dabei aber kaum Fortschritte erzielt.

Choes Erklärung fiel mit einem Besuch von US-Außenminister Antony Blinken und Pentagon-Chef Lloyd Austin in Südkorea zusammen. Gemeinsam mit ihren südkoreanischen Kollegen hatten beide am Mittwoch bekräftigt, weiter das Ziel einer "kompletten Denuklearisierung der Koreanischen Halbinsel" zu verfolgen. Unter Denuklearisierung verstehen beide Länder die Abrüstung des nordkoreanischen Atomwaffenarsenals. (APA, 18.3.2021)