Am Donnerstag findet in Moskau eine internationale Afghanistan-Konferenz statt.

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Kabul – UN-Generalsekretär António Guterres hat den französischen Diplomaten Jean Arnault zu seinem Gesandten für Afghanistan und die umliegende Region ernannt. Wie ein UN-Sprecher am Mittwoch bekanntgab, soll Arnault dabei helfen, eine politische Lösung des Afghanistan-Konflikts zu erreichen. Arnault soll dabei mit der Kanadierin Deborah Lyons zusammenarbeiten, die die Sondergesandte der Uno für Afghanistan und die Leiterin der UN-Mission Unama ist.

Am Donnerstag findet in Moskau eine internationale Afghanistan-Konferenz statt, mit der die russische Regierung den ins Stocken geratenen Friedensprozess ankurbeln will. An dem Treffen nehmen Vertreter der Taliban und der afghanischen Regierung sowie Delegierte aus den USA, Pakistan und China teil.

Die Vermittler wollen einen neuen Anlauf für eine Lösung des Konflikts nehmen und die Taliban und die afghanische Regierung dazu bringen, sich bei ihren Friedensgesprächen auf eine Machtteilung zu einigen.

Weitere Anschläge

Ein im Februar 2020 geschlossenes Abkommen sieht vor, dass alle US-Truppen bis zum 1. Mai aus Afghanistan abziehen – unter der Voraussetzung, dass die Taliban belastbare Sicherheitsgarantien geben, etwa das Ende der Verbindungen zu Al-Kaida und die Friedensgespräche mit der afghanischen Regierung. Washington wirft den Taliban jedoch vor, sich nicht an das Abkommen zu halten.

Immer noch gilt die Sicherheitslage im Land als äußerst prekär. Während der Verhandlungen in Moskau kamen am Donnerstag mindestens drei Menschen bei einem Sprengstoffanschlag ums Leben. Mindestens elf Zivilisten seien nach Behördenangaben zudem verletzt worden, als am Donnerstag eine Bombe am Straßenrand neben einem Bus mit afghanischen Regierungsangestellten in Kabul explodierte, teilten Behördenvertreter mit. Zunächst reklamierte niemand den Anschlag für sich. (APA, 18.3.2021)