Ja, jeder geht anders mit der Krise um, die uns seit einem Jahr begleitet. Die einen leben zurückgezogener und vorsichtiger, andere sehen die Situation lockerer, vielleicht auch weil sie aus beruflichen oder privaten Gründen nicht anders können, und wieder andere ignorieren den Ausnahmezustand, soweit dies im Rahmen der gesetzlichen Einschränkungen geht. Doch die meisten vereint die Hoffnung, dass sich in absehbarer Zeit etwas ändert und das "alte" Leben Stück für Stück zurückkehrt.

Dazu gehört auch das Reisen. Gab es vor der Corona-Krise kaum Limits – sowohl preislich als auch die Destination betreffend –, ist es für viele momentan unvorstellbar, in ein Flugzeug zu steigen. Und doch gibt es einige Menschen, die trotz der Situation nicht darauf verzichten möchten und das auch öffentlich kundtun. So sieht man beispielsweise auf der Facebook-Seite eines Bekannten eine Fotoreihe aus Thailand oder in der Instagram-Story einer Freundin Aufnahmen von menschenleeren Stränden und Sehenswürdigkeiten in Lateinamerika. Während man sich einerseits danach sehnt, ebenfalls einen Urlaub in der Ferne zu genießen, stellt sich beim Anblick solcher Fotos dennoch die Frage:

Ist es überhaupt moralisch vertretbar, in Zeiten wie diesen zu verreisen?

Für viele ist eine Reise in die Ferne momentan nur ein entfernter Traum.
Foto: imago images/Panthermedia

Würden Sie zurzeit ohne Hintergedanken verreisen, wenn Sie zeitlich und finanziell die Möglichkeit hätten? Oder würden Sie es aus Prinzip nicht machen und finden es eher verwerflich, wenn andere das tun? Oder freuen Sie sich sogar für jene, die die Möglichkeit ergreifen? Diskutieren Sie im Forum! (mawa, 22.3.2021)