"Wie deutsche Medien mehr Vielfalt schaffen": Diversity-Guide der "Neuen deutschen MedienmacherInnen".

Foto: NdM

Berlin – Am Mittwoch präsentierte das Journalismus-Netzwerk "Neue deutsche Medienmacher:innen" ihren Diversity-Guide für Medien. Das Handbuch erklärt auf 140 Seiten, warum Diversität ChefInnensache ist und wie man mehr Vielfalt in den Redaktionen erreicht. Inklusive internationaler Best Practice-Beispielen und Tipps & Tools wie man Diversität in Redaktionen fördert.

Nur fünf bis zehn Prozent seien in Deutschland JournalistInnen mit Migrationsgeschichte, gleichzeitig steigt der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund in der Gesellschaft. Unter Kindern und Jugendlichen sind es schon rund 40 Prozent, rechnet das Netzwerk vor. Es fehle die Einsicht, "dass sich die Welt von heute nicht mit Journalismus von gestern erklären lässt".

Quote gefordert

Es brauche Quoten, um hier Veränderungen zu schaffen. Das Netzwerk schlägt hier eine freiwillige 30 Prozent-Quote (bis 2030) für JournalistInnen aus Einwandererfamilien, für Schwarze JournalistInnen und Medienschaffende of Color vor.

"Bei Diversity geht es nicht um Nettigkeit oder nur um Teilhabechancen für alle, mehr Vielfalt bringt neue Zielgruppen und vor allem einen besseren, erfolgreicheren Journalismus", sagt NdM-Geschäftsführerin Konstantina Vassiliou-Enz. "Es geht aber auch um Vertrauen, Glaubwürdigkeit und andere wichtige Dinge, die sich viele deutsche Medien seit Jahren entgehen lassen."

Das Handbuch ist nicht käuflich. "Wir stellen es Medienhäusern gern zur Verfügung, nachdem die Chefredaktion oder Intendanz uns eine Stunde Zeit einräumt, in der wir erklären, warum Diversität Chef:innensache ist". Auszüge des Guides finden sich online auf der Website der NdM. (red, 18.3.2021)