Am Beispiel von Mikroalgen haben Forscher um Romana Limberger Anpassung und Konkurrenzverhalten von Lebewesen in einer sich verändernden Umwelt untersucht.

Foto: CSIRO

Der Klimawandel verändert die Lebensumstände von Pflanzen und Tieren in vielfacher Weise. Neben Trockenheit und höheren Temperaturen müssen sich die Lebewesen oft auch gegen eingeschleppte Arten behaupten. Anpassungs- und Wettbewerbsfähigkeit kommen einander aber teils in die Quere, berichtet die österreichische Biologin Romana Limberger. Teils können sich Organismen nur ohne Konkurrenz anpassen, teils mindert die Anpassung ihre Durchsetzungskraft gegenüber Konkurrenten, schrieb sie im Fachjournal "Proceedings B" der Royal Society.

Romana Limberger, die die Studie am Forschungsinstitut für Limnologie der Universität Innsbruck durchgeführt hat und nun an der Universität Zürich arbeitet, ließ mit Kollegen unterschiedliche Arten winziger Algen (Mikroalgen) für viele Generation in steigenden Salzkonzentrationen wachsen, damit sie sich anpassen konnten.

Konkurrenzkampf oder Anpassung

Zwei Arten gewöhnten sich daran und wuchsen trotz Versalzung gut, wenn sie alleine waren. Eine davon hatte aber Probleme, wenn auch andere Arten neben ihr lebten, so die Forscher. Offensichtlich machte der Konkurrenzkampf ihre Anpassungen zunichte.

In einem zweiten Experiment ließen die Forscher zwei Arten gemeinsam in immer höheren Salzkonzentrationen gedeihen. Die Konkurrenz habe hier die Anpassung nicht gestört, berichten sie. Doch eine der beiden Arten hat dadurch ihre Wettbewerbsfähigkeit bei guten Bedingungen, eingebüßt: War das Medium nicht mehr versalzen, konnte sie sich nicht mehr so gut gegen Konkurrenten durchsetzen und wuchs schlechter als vor der Anpassung. (red, 19.3.2021)