Die nächsten beiden Wochen werden entscheidend sein. Oder?

Ausnahmsweise hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober seinen Lieblingssatz noch nicht gesagt. Aber wenn man sich die Entwicklung der Infektionszahlen, der Inzidenzen und der Intensivbettenbelegung ansieht, dann bleibt nur der Schluss, dass wir auf eine dritte Welle zusteuern oder schon drin sind. Wissenschafter warnen bereits. Mit der Lockerung zu Ostern dürfte es von Rechts wegen eigentlich nichts werden.

Inzwischen berichtet Kanzler Sebastian Kurz auf seinem Ausflug nach Berlin über seine Pläne für weitere Lockerungen. Am Montag wird mit den Landeshauptleuten beraten. Ziel ist ein "regional abgestuftes Vorgehen mit mehreren Etappenzielen". Bundesländer mit niedrigeren Infektionszahlen – wie etwa Tirol oder Vorarlberg – sollen rascher öffnen als beispielsweise Wien, sagte Kurz der Tageszeitung Heute.

Ostern im Schnee? Im Sommer werde es jedenfalls eine Rückkehr zur Normalität geben, versicherte Kurz nun schon zum wiederholten Mal.

Na gut, aber vielleicht werden die nächsten zwei Wochen wirklich entscheidend, dann nämlich, wenn sich das Infektionsgeschehen beschleunigt und nicht nur FPÖ-Politiker, die auf eigentlich verbotene "Baby-Partys" gehen, Tage später ins Spital müssen.

Inzwischen verstärkt sich bei vielen ein Lebensgefühl des Surrealismus. (Hans Rauscher, 18.3.2021)