Justin Bieber steht im Justiz-Clinch mit Justice.

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Justin Bieber hat ein neues Album veröffentlicht, das auf den vorerst recht unspektakulär wirkenden Namen "Justice" hört. Wenig überraschend löste das neue Album innerhalb kurzer Zeit einen Social-Media-Trend aus, der erstens von dem Musiker selbst, aber natürlich auch von seinen begeisterten Fans befeuert wurde. Diese lobten das neue Album unter dem Hashtag #Justice in alle Höhen und kaperten somit kurzzeitig auch in Österreich Platz eins der aktuellen Twitter-Trends.

Falls Sie Justin Bieber nicht kennen oder schlichtweg verdrängt haben, wie sich seine Musik anhört, kein Problem. Denn parallel zum neuen Album hat der ehemalige Teenie-Star auch ein Video zu seiner neuen Single "Peaches" veröffentlicht, das nachstehend in seiner gesamten Pracht bewundert werden kann.

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Dance-Duo Justice klagt auf Unterlassung

Doch für die treuen Fans gibt es auch dunkle Wolken am Himmel der Freude. Denn nicht nur, dass die Suche nach dem Hashtag #Justice themenverwandte Accounts wie das deutsche Justizministerium ausspuckt. Auch das französische Dance-Duo Justice meldete sich zu Wort – und deckte Bieber mit einer Unterlassungsklage ein.

Dabei geht es noch nicht einmal darum, dass Biebers neues Album genauso heißt wie das Musikprojekt der Franzosen. Sondern darum, dass das "T" im Titel des Albums ein Kreuz symbolisiert – eine frappierende Ähnlichkeit mit dem Logo von Justice, die sich mit Songs wie "D.A.N.C.E.", "New Lands" und "We Are Your Friends" einen Ruf erarbeitet hatten. Das Kreuz ziert unter anderem auch das Debütalben von Justice aus dem Jahr 2007, Bieber wiederum setzt das Kreuz nun auch in Merchandising-Produkten ein.

Justin Bieber bei den American Music Awards 2020: Auch hier war das Kreuz schon präsent.
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Laut Tyler Goldberg, Manager von Justice, wurde das Duo zum Erscheinen des Bieber-Albums mit Anfragen bombardiert, ob es sich dabei um eine Kooperation handle. In der Klage, die dem "Rolling Stone" vorliegt, heißt es:

"Ihre Verwendung des Zeichens ist illegal. Sie haben keine Erlaubnis von Justice erhalten, die Marke zu verwenden. Darüber hinaus ist die Arbeit von Bieber in keiner Weise mit Justice verbunden, wird von Justice unterstützt oder gesponsert. Eine solche Verwendung der Marke ist nicht nur illegal, sondern auch geeignet, die Verbraucher zu täuschen und zu verwirren."

Biebers Management wiederum entgegnet, dass das Design des Covers nicht die Rechte am Logo der Franzosen verletze. Die Darstellung des religiösen Symbols soll Biebers Hinwendung zum Christentum im Lauf der vergangenen Jahre symbolisieren.

So oder so: Für Musikfans ist dies ein großer Tag. Weil sie sich je nach Präferenz entweder mit "Justice", dem Album, vergnügen – oder den Rechtsstreit als Gelegenheit sehen können, mal wieder in die famosen Werke von Justice, dem Dance-Duo, reinzuhören. (red, 19.3.2021)