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Biden trifft Putin – damals, 2011, aber noch als US-Vizepräsident.

Foto: AP Photo/Alexander Zemlianichenko

Washington/Moskau – Im verbalen Konflikt mit Russland hat US-Präsident Joe Biden zurückhaltend auf das Angebot eines baldigen Gesprächs mit Kremlchef Wladimir Putin reagiert. "Ich bin sicher, wir werden irgendwann reden", sagte Biden am Freitag im Weißen Haus vor seiner Abreise nach Atlanta auf Fragen von Reportern. Das Weiße Haus ergänzte später, Biden werde Putin treffen, "wenn die Zeit dafür richtig ist".

Gesprächsangebot

Biden hatte zuvor den Ton gegenüber Russland deutlich verschärft und Putin indirekt als Killer bezeichnet. Putin hatte darauf am Donnerstag ein Gespräch in den nächsten Tagen vorgeschlagen – "aber unter der Bedingung, dass wir das faktisch live machen, wie man so sagt online". Als mögliche Tage dafür hatte Putin Freitag oder den kommenden Montag erwähnt. Russland drängte daraufhin auf eine Antwort Bidens. Das Angebot einer Live-Debatte mit US-Präsident Joe Biden bestehe weiter, bleibe aber nicht ewig auf dem Tisch, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Freitag in Moskau.

Russland hoffe immer das Beste, sei aber auch immer auf den schlechtesten Fall vorbereitet, so Peskow auf die Frage, ob ein neuer Kalter Krieg mit den USA drohe.

DER STANDARD

Spannungen

Biden hatte für neue Spannungen in den ohnehin zunehmend belasteten Beziehungen der beiden Großmächte gesorgt, in dem er in einem TV-Interview die Frage bejahte, ob er Putin für einen Killer halte. Er beschrieb den russischen Präsidenten zudem als seelenlos und drohte ihm mit Konsequenzen für die angebliche Einmischung Russlands in die US-Wahl im vorigen Jahr zugunsten seines Vorgängers Donald Trump. Russland weist diese vom US-Geheimdienst erhobenen Vorwürfe zurück. Die Beziehungen zwischen den USA und Russland sind mittlerweile auf einem Tiefpunkt in der Zeit nach dem Kalten Krieg angelangt.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisierte Bidens Äußerungen als inakzeptabel. Sie seien eines Präsidenten nicht angemessen. (APA/dpa, Reuters, red, 19.3.2021)