Die Begrünungen sollen dabei helfen, Hitzeinseln zu entschärfen, sagt Stadträtin Ulli Sima (SPÖ).

Foto: Regine Hendrich

Neue, innovative Möglichkeiten, um Wien zu begrünen, sucht Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Wie sie am Sonntag in einer Aussendung mitteilte, startet mit Frühlingsbeginn ein Ideenwettbewerb. Die Bevölkerung ist eingeladen, auf www.wienwirdwow.at bis 16. Mai Vorschläge einzuschicken. Eine Fachjury wählt die besten Ideen aus.

"Wir wollen für die Klimamusterstadt neue Standards in Sachen Begrünung von Straßen und Plätzen gehen", sagt Sima. Man wolle Asphaltflächen aufbrechen und den Entsiegelungsgrad im öffentlichen Raum erhöhen. Hitzeinseln, "die aufgrund des globalen Klimawandels immer mehr zur Belastung für Städte werden", sollen bekämpft werden. Die "auch bei uns spürbaren Auswirkungen des globalen Klimawandels erfordern neue Antworten auf die Gestaltung des öffentlichen Raums", so die Stadträtin.

Vorschläge einreichen

Wer mitmachen will, kann ein Foto, eine Skizze, ein Video und eine Kurzbeschreibung des Vorschlags auf der Webplattform hochladen. Auch Schulklassen und Studierende sind aufgefordert mitzumachen und Ideen einzuschicken, um "die Stadt von morgen" zu gestalten.

Zweiter Teil der Aktion ist eine Ausschreibung, die sich ans Fachpublikum richtet. Ab Mitte April werden nationale wie auch internationale Fachleute eingeladen, ihre Vorschläge einzureichen. Die Siegerprojekte sollen laut Sima dann auch umgesetzt werden. Wie viel Budget dafür zur Verfügung steht, wurde allerdings nicht genannt.

18 "coole Straßen" im Vorjahr

Das Thema Begrünung ist kein neues. Schon Simas Vorgängerin Birgit Hebein (Grüne) setzte verschiedene Initiativen, um gegen Hitzeinseln in der Stadt vorzugehen. Im Sommer 2020 gab es 18 temporäre sogenannte coole Straßen, wo Sprühnebel, Pflanzen und Sitzmöbel im Schatten für Abkühlung sorgten. Vier der Straßen wurden dauerhaft umgestaltet, etwa die Franklinstraße im 21. und die Phorusgasse im vierten Bezirk. In den "coolen Straßen" galt ein Fahr-, Halte- und Parkverbot für Autos.

Zuletzt hatte der Autofahrerklub ÖAMTC Vorschläge gemacht, welche Plätze in der Stadt begrünt werden könnten: Genannt wurden etwa der Wallensteinplatz und der Vorplatz am Handelskai in der Brigittenau, der Platz der Menschenrechte vor dem Museumsquartier oder der Hauptbahnhof-Vorplatz.

Grünfläche beim Naschmarkt?

Für Diskussionen sorgte eine mögliche Begrünung des Naschmarkt-Parkplatzes. Die Grünen hatten die Errichtung eines Parks vorgeschlagen, Stadträtin Sima hingegen eine Markthalle, deren Dach allerdings zumindest begrünt werden sollte. Entscheidungen zur Umgestaltung sind hier noch nicht gefallen, derzeit findet eine Anrainerbefragung statt. (rwh, 21.3.2021)