Wifo-Direktor Christoph Badelt in der "ZiB 2".

Screenshot: tvthek.orf.at

ZiB 2-Anchorman Martin Thür sprach das aus, was sich jede und jeder vor dem Bildschirm dachte: Die Bilder aus Vorarlberg wirken wie aus einer anderen Welt. Menschen in Cafés und Restaurants, als wäre nie etwas gewesen. Denn: In Vorarlberg durfte die Gastro wieder aufsperren und jeder Gast mit negativem Testergebnis auch daran teilhaben. Die Bilder sorgten im Rest des Landes für neidische Blicke, kann man sich hier ja nicht mehr an den letzten Spritzer erinnern, den man in einer Lokalität getrunken hat.

Doch nicht jede Gastwirtin und jeder Gastwirt hat sofort wieder die Pforten geöffnet. Das liegt, laut Christoph Badelt, dem Direktor des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung, vor allem daran, dass es sich nicht für alle Gastronomiebetriebe lohnt. Sei es wegen der Größe des Lokals, wegen der Sperrstunde oder aber wegen der Förderungen. "Sind die Förderungen zu hoch?", fragte Thür stellvertretend für alle, die schon Steuergeld aus dem Fenster haben fliegen sehen. Kurzfristig gesehen könne es schon eine Überförderung geben, längerfristig allerdings nicht. "Das Fördersystem hat zwar Nachteile, aber es gibt kein einziges System, an dem man nicht auch berechtigte Kritik anbringen kann."

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Badelt kündigte für Freitag eine neue Wirtschaftsprognose an – und diese mit zwei Szenarien. Eine mit vier Wochen Lockdown und eine ohne. "Der Unterschied liegt schon irgendwo zwischen einem halben und einem ganzen Prozentpunkt, was das Wachstum angeht." Aber Badelt hatte auch noch (mehr oder weniger) positive Nachrichten dabei. "Weniger Wachstum dieses Jahr bedeutet mehr Wachstum nächstes Jahr." (Thorben Pollerhof, 22.3.2021)